Rezension

Zahlreiche Lachanfälle! Zwangspausen zum "Luft holen" waren dringend nötig

Eifel. In Wanderschuhen über brodelnde Erde - aber niemals mit roten Socken - Hubert vom Venn

Eifel. In Wanderschuhen über brodelnde Erde - aber niemals mit roten Socken
von Hubert Vom Venn

Hubert vom Venn war mir schon durch einen TV-Beitrag bezüglich der Eifel, vor allem dem hohen Venn ein Begriff. Da er mir dort schon sehr sympathisch war, vor allem aber auch mit seinem Humor überzeugte, war es für mich eine Frage der Zeit, bis ich sein Heimatbuch Eifel lesen würde.

Schon nach den ersten Seiten war mir klar, dass kaum ein Auge trocken bleibt. Hubert vom Venn berichtet mit viel Humor seine Erfahrungen in der Eifel mit den Touristen, den Zugezogenen und dem Eifler selbst. Dabei kann der Leser so manche versteckte und auch nicht versteckte Ironie entdecken und so wie ich mit dem Kopf nicken oder aber auch den Kopf schütteln.
Auf interessante Art und Weise, in liebevollen Anekdoten verpackt, berichtet Hubert vom Venn über seine Erlebnisse mit seinen zwei Kumpanen, die sie auf einigen Wanderungen gemacht haben. Dabei kehren sie natürlich auch in diverse Gaststätten ein, die dem Leser auch empfohlen werden.
Hubert vom Venn versteht es, dem Leser wertvolle Tipps für die Eifel zu geben, ihm die Eifel und auch den Eifler selbst, näherzubringen.
Allerdings hat er auch so manch gute Ratschläge für den Wanderer, und wenn ich persönlich, noch einmal, einen Wanderer mit roten Socken sehe, so ist es Hubert vom Venn sein Verdienst, wenn ich laut auflache und mich nicht mehr beruhigen kann!
Auch ein zugezogener Eifler (so wie ich – und NEIN ich gehöre definitiv nicht zu der Kategorie „Neu-Eifler!), der die Eifel mit Herz und Verstand liebt, findet hier wertvolles Insiderwissen zu Sitten und Gebräuchen. Auch wenn man glaubte, doch längst alle „Eigenarten“ des Eifler´s schon kennengelernt zu haben,
Kommen wir zum Aufbau der Handlung. Das Heimatbuch Eifel beinhaltet 47 kurze Kapitel, ein Prolog, ein Wörterbuch und ein Glossar. All diese kurzen Kapitel eignen sich auch sehr gut zum Vorlesen (ich habe sie meinem Mann beim Grillen abends vorgelesen und ihn damit sehr gut unterhalten können!) und bescheren einen unglaublichen Lesespaß.
Der Schreibstil ermöglicht einen schnellen Lesefluss, es tauchen nur wenige Dialekte auf und wenn, so werden diese auch sofort für den „Nicht-Eifler“ übersetzt.
So vergingen die 230 Seiten für mich leider wie im Flug und ließen mich das Buch mit einem Lächeln und einem Seufzen schließen. Ich hätte noch so gerne mehr davon gelesen …
Ich könnte auch noch so viel mehr über dieses Buch verraten, möchte aber den zukünftigen Lesern nicht die Chance nehmen, das Heimatbuch „Eifel“ für sich zu entdecken.

Fazit:
Fakt ist:
in Ruhe lesen, war für mich bei diesem Buch nicht möglich. Zahlreiche Lachanfälle und somit verbundene Zwangspausen zum „Luftholen“ waren von Nöten!
Dieses wirklich amüsante Buch ist ein ganz besonderes Heimatbuch, denn es besticht durch einen Autor, der seinem Beruf als Kabarettist alle Ehre macht. Der Leser spürt Huberts vom Venns, Liebe zur Eifel und er schafft es, die Liebe zu der Eifel dem Leser zu übermitteln und auf ihn zu übertragen.
Ich habe seinen Schreibstil für mich entdeckt und werde mir in Zukunft noch seine Kriminalromane anschauen.
© Michaela Gutowsky