Zauberhafte Geschichte um eine an Demenz erkrankte Dame
Bewertet mit 5 Sternen
Elizabeth wird vermisst von Emma Healey. Gesprochen von Katharina Thalbach. Erschienen im Bastei Lübbe (Lübbe Audio) Verlag am 13. März 2014. Bearbeitete Fassung.
Maud lebt alleine in ihrem Haus und wird von der Tochter Helen und einer Pflegekraft umsorgt da sie Dement ist. Überall im Haus verteilt sie diese Zettel auf denen sie notiert was sie nicht vergessen möchte. Das geht natürlich nicht immer gut und oft ignoriert sie auch einfach die Zettel die Tochter und Pflegekraft hinterlassen. Maud stellt fest, dass ihre beste Freundin verschwunden ist und es scheint keinen zu kümmern.
Die Geschichte wird von Maud erzählt. In den ersten Sekunden habe ich einen Schreck bekommen als mir eine alte Frauenstimme anfängt zu erzählen was sie da so macht. Innerhalb von Minuten bin ich aber überzeugt gewesen, dass man es nicht hätte besser machen können. Frau Thalbach hat Maud so gesprochen, dass man ihr die alte, liebenswerte verwirrte Dame abgenommen hat. Einfühlsam beschreibt die Autorin dieses sprunghafte Denken einer Person die an Demenz leidet. Diese kurze Aufmerksamkeitsphase, dieses durchziehen von Dingen egal was kommt weil man nicht rechts und links schauen kann, da man sonst den rotten Faden verlieren wird.
Natürlich hat sich die Autorin die Demenz etwas zurechtgebogen, aber dies soll ja kein Schulungsmaterial für angehende Altenpfleger sein, sondern eine zauberhafte Geschichte einer alten Damen die trotz ihrer Demenz die Aufgabe erfüllen möchte heraus zu finden was mit ihrer Freundin Elizabeth geschehen ist. Schreibstil und Ausdruck passen zur Geschichte und sind flüssig zu hören. Genial ist es die Geschichte aus der Sichtweise von Maud zu erzählen. Man braucht keine Erklärungen, Handlungsstraenge können abgebrochen werden weil Maud kaum das sie sich umdreht wieder vergessen hat was gerade noch passiert ist.