Rezension

Zeitgeschichte

Die Nachtigall singt nicht mehr -

Die Nachtigall singt nicht mehr
von Andreas Götz

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch ist der zweite Band einer Trilogie. Leider habe ich den ersten Band nicht gelesen und daher fehlten mir wichtige Zusammenhänge zu den handelnden Personen. Dies ist eine Serie die man der Reihe nach lesen sollte.
München 1950, alle schauen nur noch nach vorn. Der Krieg ist aus, die Trümmer werden aufgeräumt und es wird neu gebaut. Nur nicht zurück schauen. Nicht auf das was man getan oder auch nicht getan ha.t Die Kriegsheimkehrer sind traumatisiert und müssen sich trotzdem wieder als Familienväter integrieren.  Eine gespannte Atmosphäre in der Stadt in der Emigranten gleich als Spione des Ostens angesehen werden. Über dieses Thema will Karl Wiener zusammen mit seiner Nichte Magda eine Reportage schreiben, gleichzeitig ermittelt der Privatdetektiv Ludwig Gruber zu einem Jugendlichen der angeblich Selbstmord begangen haben soll. Doch irgendwie gehören die Reportage und der Fall zusammen.
Durch meine mangelnden Kenntnisse war das Personalkarussell für mich ziemlich verworren. Wer mit wem verheiratet und gleichzeitig wer mit wem liiert ist da gab es einiges zu sortieren. Auch hatten alle mehr oder weniger undurchsichtige Beweggründe für ihr Handeln. Die Hauptfiguren waren sehr vom Krieg geprägt, dadurch wurde ihr Handeln und Denken zwar nachvollziehbar aber trotzdem nicht immer gut zu heißen. 
Es ist auch weniger ein Krimi als eine Geschichte über das Zeitgeschehen, spannend und mit dem Wissen was die Menschen alles verdrängt haben auch ein deprimierendes Buch. Denn der Grundsatz was interessiert mich gestern und jeder ist sich selbst der Nächste wirkt nicht sehr positiv.