Rezension

Zombie-Gemetzel mit Aussicht auf Teil 2

Grippe - Wayne Simmons

Grippe
von Wayne Simmons

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt laut Klappentext:

Eine hartnäckige Grippe geht um – eine Epidemie sogar, wie manch einer behauptet. Auf Plakaten sagen sie dir, du sollst beim Niesen die Hand vor den Mund halten und Taschentücher nur einmal benutzen. Zu dumm, dass sich diese Grippe nicht von solchen Maßnahmen aufhalten lässt. Hast du sie dir erst eingefangen, klopfen schwer bewaffnete Polizisten an die Tür und sperren dich zu Hause ein, wo du allein sterben musst – und das wirst du innerhalb weniger Tage. Wenn es dann mit dir zu Ende gegangen ist, dauert es keine zwei Stunden, und du schlägst die Augen wieder auf …

GRIPPE ist eine temporeiche und erschreckend realistische Zombie-Horrorstory.

“Grippe” ist das zweite Werk des irischen Autors Wayne Simmons.
Rasant und actionreich erleben wir gleich zu Beginn den Ausbruch der Infektionskrankheit und somit eine Zombieapokalypse, von der ein Horrorfan nur träumen kann.
In verschiedenen Handlungssträngen erzählt Simmons einen düsteren Überlebenskampf verschiedener Gruppen, die sich, zunächst unabhängig voneinander, irgendwie am Leben halten. 
Auf der einen Seite haben wir die Polizisten George und Norman, zwei grundverschiedene Typen, die zu Beginn des Horrortrips an den Quarantänemaßnahmen der Regierung beteiligt waren. Dann gibt es noch Pat und Karen, zwei Zivilisten, die sich im 10. Stock eines Wohnblocks verbarrikadiert haben. Und zuletzt gibt es noch Geri, eine junge Frau, die auf Lark und McFall trifft, mit denen sie gemeinsam um ihr Überleben kämpft.
Auf der anderen Seite steht Feind Nummer zwei, das Militär der Regierung. Von ihnen ist keine Hilfe zu erwarten. Forschung und Täuschung der Bevölkerung stehen hierbei an erster Stelle.
Im Laufe der Story werden die Fäden gekonnt zusammen geführt. Zusammenhänge werden klar und finden wie von selbst wieder zueinander.

Der Roman hat mich durch seine düstere Stimmung gefesselt. Es gab keine überflüssigen Längen. Die Charaktere waren klar gezeichnet und individuell. Die Hoffnungslosigkeit der Situation war so deutlich spürbar, dass es mir zwischendurch den Atem raubte.
Wie verändern sich Menschen charakterlich, wenn sie den Tod im Nacken haben? In “Grippe” erfahren wir es. Ständiger Verfall, Tod und Hunger ziehen sich durch den Roman wie eine schleimige Blutspur. Erfreulicherweise kam dieser Horrorschmöker fast komplett ohne Dauergevögele aus – in der heutigen Zeit im Horrorgenre eine echte Rarität.
Ein offenes Ende lässt uns nach mehr lechzen. Deswegen freue ich mich auf die Fortsetzung dieser spannenden Zombielektüre, die in nächster Zeit ansteht. In “Inkubation” werden hoffentlich offene Fragen beantwortet und unser Hunger nach spannungsreicher Zombie-Action gestillt.
Von mir aus könnte es sofort weitergehen. Schade, dass es schon zuende ist.

Fazit:
Gebt mir mehr!
“Grippe” hat alles, was ein Zombieroman haben muss: Spannung, Action, menschliche Abgründe und ein durchaus angemessenes Maß an Blut und Gemetzel. 
Dafür gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.