Rezension

Zu langatmig

Der Zirkus von Girifalco -

Der Zirkus von Girifalco
von Domenico Dara

Nun durfte ich den zweiten Roman des Bestsellerautors aus Italien lesen. Und auch dieses Mal entführt er uns nach Kalabrien in das kleine beschauliche Girifalco.

 

Der Inhalt: Es herrscht Hochsommer in Italien. Es steht das Fest des Dorfheiligen San Rocco an, Höhepunkt des Jahres, und ein feuchtfröhliches Familienfest. Doch in diesem Jahr verirrt sich ein Zirkus in die Stadt und seine Anwesenheit scheint einen wundersamen Einfluss auf die Dorfbewohner zu nehmen.

 

An den Schreibstil des Autors muss man sich erst gewöhnen und so hat es einige Zeit gedauert, bis ich mich in Girifalco zurechtgefunden habe. Das Dorf ist bildlich beschrieben und ich habe ein genaues Bild vor meinem inneren Auge. Auch den kleinen Zirkus, der ja hier eigentlich gar nicht Station machen wollte, kann ich mir gut vorstellen. Staunend bewundere ich den Seiltänzer, der hoch in der Luft schwebt.  Aber nun zu den Bewohnern dieses kalabrischen Dorfes. Einige davon sind mir gleich sympathisch, anderen wäre ich am liebsten überhaupt nicht begegnet. Es ist schon ein eigenartiges Völkchen das hier lebt. Und einige der Bewohner haben auch mit Schicksalsschlägen zu kämpfen, die sie nie verkraftet haben. Da ist z. B. Archidemu, ein Menschen- und Sternenbeobachter, der es nie verwunden hat, das sein kleiner Bruder vor Jahren spurlos verschwunden ist. Oder die verbitterte Rosa, die einem Mann versprochen war, aber eine Verbindung zwischen den beiden ist nie zustande gekommen. Und so hadern viele Bewohner Girifalcos mit ihrer Vergangenheit. Der Zirkus scheint ein wenig Hoffnung zu bringen und er lädt die Bewohner zum Träumen ein.

 

Ein sehr poetischer Roman, der mich leider nicht so recht überzeugen konnte. Schwere Kost in dieser außergewöhnlichen Zeit. Gut ab und an gab es mal Szenen, die mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben und deshalb vergebe ich für diese Lektüre nur 3 Sterne.