Rezension

Zu viel erwartet, wird dem Hype meiner Meinung nach nicht gerecht

Welch grausame Gnade -

Welch grausame Gnade
von Chloe Gong

Bewertet mit 3 Sternen

Ich habe mich so sehr auf “Welch grausame Gnade” von Chloe Gong gefreut, da es im amerikanischen Raum so sehr gehyped wurde und ich es deshalb auch unbedingt lesen wollte. 

 

Leider hatte ich schon zu Beginn mit den Buch totale Startschwierigkeiten. Bei einer Romeo und Julia Adaption mit asiatischem Setting habe ich eine starke Atmosphäre und viele Gefühle erwartet. Ich denke mein größtes Problem war der Schreibstil. Nicht, dass er schlecht oder schwierig zu lesen war, das war es nicht. Er war allerdings sehr distanziert und hat bei mir kaum Emotionen aufkommen lassen. Spannende Szenen kamen für mich nicht spannend rüber, romantische Szenen leider auch nicht. Gerade bei dem Ausgangspunkt der Geschichte habe ich doch stark mit beidem gerechnet. Da mich der SChreibstil nicht abholen konnte, war es für mich auch sehr schwierig, die Lust am Lesen des Buches zu finden. Ich konnte mich lange nicht motivieren das Buch wieder in die Hand zu nehmen und weiterzulesen. Zum Schluss muss ich leider wirklich sagen, dass ich mich ein wenig gezwungen habe, die letzten Seiten zu lesen, damit es vorbei ist. Das bricht mir wirklich das Herz, dies so ausdrücken zu müssen. Leider konnte mich das Buch weder richtig abholen, noch fesseln. Besonders schade finde ich dies, da mir die Grundidee wirklich gut gefallen hat. Das Potenzial war da, es wurde nur leider nicht ausgeschöpft. Bei rivalisierenden Gangs mit diversen Mordfällen, habe ich die Spannung fast schon vorausgesetzt. Das Setting hat mir dagegen aber wirklich gut gefallen und auch die verschiedenen historischen, politischen Einflüsse haben dazu beigetragen, dass ich das Buch doch noch zu Ende gelesen habe.

 

Neben dem Schreibstil gab es noch einen Punkt, der mir nicht dabei geholfen hat, die Geschichte unbedingt weiterlesen zu wollen. Ich muss sagen, dass mir Roma, Juliet und all die anderen auf den ersten Blick gut gefallen haben und ich mit jedem der Charaktere ganz gut klar kam. Dies hat sich nicht geändert, es hat sich aber auch nicht verstärkt. Was ich damit sagen möchte ist, dass die Charaktere sehr blass geblieben sind und somit auch die Liebesgeschichte. Gerade wenn man bedenkt, dass die beiden Protagonisten bereits vor Beginn des Buches zusammen waren bzw. sich ineinander verliebt haben, muss ich leider sagen, dass dies nicht gut umgesetzt wurde. Ich habe von den Gefühlen gar nichts gespürt, sodass ich mit ihnen auch nicht wirklich mitfühlen konnte. Am liebsten mochte ich da doch noch zwei Nebencharaktere, Mars und Benedict. 

 

Ich glaube ich habe zu viel von diesem Buch erwartet. Ich denke auch eher nicht, dass ich den zweiten Band lesen werde. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich nicht wirklich neugierig bin, wie das Ganze weitergeht. “Welch grausame Gnade” bekommt von mir 3 Sterne.