Rezension

Zu viele Nebenfiguren

Tod eines Eisfischers -

Tod eines Eisfischers
von Anna Ihrén

Bewertet mit 3.5 Sternen

Auf der idyllischen Insel Smögen passiert selten mehr als ein kleiner Diebstahl oder ein Streit unter Nachbarn. Das ist dem Ermittler Dennis Wilhelmson eigentlich ganz recht. Immerhin hat er früher bei einer Eliteeinheit in Göteborg gearbeitet und sich aus guten Gründen zurückgezogen.
Als ein Forschungsschiff mit dem berühmten Meeresbiologen Kaj Malmberg in Smögen anlegt, ist dies ein großes Ereignis für die Insel. Zudem soll Malmberg auch noch in einem großen Festakt ein wichtiger Forscherpreis verliehen werden. Doch Malmberg wird in seiner Kabine brutal erstochen. Dennoch findet die Feier am Abend statt, selbst die Expedition ins Nordmeer soll weitergeführt werden. Nicht nur die Forscher, selbst die Besatzung drängt auf eine Weiterfahrt. Für Dennis Wilhelmson und seine Kollegin Sandra Haraldsson ist dies eine völlig unverständliche und gefährliche Entscheidung der Behörden, da ihrer Meinung nach der Täter noch mit an Bord ist.
Die Spannung wird geschickt gesteigert, da immer wieder die Perspektive gewechselt wird und das Geschehen aus Sicht anderer mehr oder weniger beteiligten Figuren beschrieben wird. Auch rücken so immer wieder andere Verdächtige in den Fokus. Allerdings sind diese weiteren Figuren so zahlreich, dass man selbst mit Kenntnis des Vorgängerbandes ,,Mord in den Schären“ stellenweise den Überblick verliert, wer nun eigentlich mit wem und wie verbandelt ist. Zusätzlich gibt es eine zweite Zeitebene, die 1941 spielt und das harte Leben einer Fischerfamilie veranschaulicht.

Ein unterhaltsamer Krimi, dem meiner Ansicht nach aber ein paar Nebenfiguren und Nebenhandlungen weniger gut tun würde.