Rezension

Zu vorhersehbar

Das Lächeln des Bösen - Petra Busch

Das Lächeln des Bösen
von Petra Busch

Bewertet mit 2 Sternen

Meine Meinung:
Inhalt
Nina hat schon seit Jahren keinerlei Kontakt mehr zu ihren Eltern oder ihrer Schwester. Umso verblüffter und geschockter ist sie, als sie auf einmal mit dem Tod ihrer Schwester konfrontiert wird. Zwar standen sich die Beiden jahrelang nicht besonders nah, doch dass sie sich angeblich selbst das Leben genommen haben soll, kann Nina einfach nicht glauben. Sie begibt sich auf Spurensuche und hofft auf die Hilfe von Emil Koswig, der sich anfangs jedoch weigert. Nina weiß nicht, dass sie wegen ihrer Suche bald selbst zum nächsten Opfer werden soll...

Verwirrt über den raschen Wechsel von Aggression und Sanftheit, lief Nina in den warmen Sommer hinaus. Sofort ging es ihr besser als in dem weißen Institut mit den vielen Toten. Unter dem blauen Himmel fühlte sie sich geborgen und frei.
Zitat aus: "Das Lächeln des Bösen"

Charaktere
Nina mochte ich sehr gerne. Sie ist wegen ihrer nicht sehr glücklichen Kindheit ziemlich emotional und hat mit dieser auch noch nicht richtig abgeschlossen. Trotz dieser Ereignisse ist sie sehr selbstbewusst und macht das, was sie sich in den Kopf gesetzt hat. Leider konnte ich sie irgendwann nicht mehr so ganz verstehen, was mir die Sympathie, die ich vorher für sie hatte, gänzlich genommen hat.
Emil war mir ein Dorn im Auge. Ich mochte seinen, für mich, überheblichen Charakter einfach nicht. Diese Überheblichkeit wirkte außerdem auch noch sehr arrogant auf mich, weswegen ich es auch nicht verstanden habe, dass Nina Gefühle für ihn entwickelt hat.

Ihr Blick war starr auf den Spiegel gerichtet gewesen: Sie hatte mit einem Lippenstift gerade ein Ausrufungszeichen hinter den Satz geschrieben, als er registrierte, was da stand: Erkennst du nicht das Lächeln des Bösen? Du wirst die Nächste sein!
Zitat aus: "Das Lächeln des Bösen"

 

Gesamt
Ich muss leider sagen, dass ich schon sehr enttäuscht von diesem Buch bin. Zwar konnte ich mich am Anfang gut mit der Protagonistin Nina identifizieren, dennoch ist der Funke einfach nicht übergesprungen und die Sympathie, die ich ziemlich lange für Nina aufbringen konnte, verschwand irgendwann gänzlich. Als die Prota erfahren hatte, was mit ihrer Schwester passiert ist, habe ich noch mit ihr mit gelitten und sie total verstanden. Dies änderte sich jedoch, als sie sich zu sehr für den Rechtsmediziner Emil Koswig zu interessieren begann. Erneut wurde mir in einem Thriller eine Liebesgeschichte präsentiert, die ich als nervig empfunden habe. Zusätzlich konnte ich nicht verstehen, was Nina an Koswig gefunden hat, da sein Charakter, meiner Meinung, nicht sehr nett gezeichnet wurde, sondern mir eher viel zu seltsam sowie stellenweise sogar arrogant rüber kam.
Gut gefallen haben mir die Erzähler-Sprünge in den einzelnen Kapitel. So kann man als Leser ziemlich viel über die Charaktere erfahren. Egal, ob es sich um die Protagonistin, oder einen anderen "Nebendarsteller" handelt. Hier hat er mir auch nichts ausgemacht, dass die einzelnen Kapitel auktorial erzählt wurden, und dies, obwohl ich den Ich-Erzähler eindeutig bevorzuge. Es passte einfach sehr gut zum Buch, da man so hinter verschiedene Fassaden schauen konnte. Vielleicht sogar ein bisschen zu sehr, denn die gesamte Geschichte war für mich so durchsichtig wie ein Fenster: Ich konnte mir alles sehr gut zusammenreimen und lag mit meinen Vermutungen zu 100% richtig. Egal, ob es um die Selbstmorde ging, oder um andere, relevante Wendungen, die dieser Thriller genommen hat. Somit wollte sich bei mir auch keinerlei Spannung einstellen, da ich ja eh schon wusste, wie die Geschichte ausgehen wird. Was haben diese negativen Aspekte zur Folge? Richtig: Ich habe mich irgendwann gelangweilt, weil mich nichts überraschte, oder mich irgendwie anders an das Buch fesseln konnte. Ich muss leider zugeben, dass ich am Ende sehr froh war, mit diesem Buch durch zu sein.

In Kürze:
Positiv
Die Protagonistin mochte ich sehr gerne. Nina wirkt sehr echt und kommt authentisch rüber. (Bis zu einem gewissen Punkt)
Die Idee hinter dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen und mich neugierig gemacht.
Der Thriller wird abwechselnd aus einer anderen Sicht geschrieben und auch
die Zeiten wechseln sich ab.
Die Geschichte lässt sich schnell lesen.

Negativ 
Der gesamte Thriller war für mich sehr vorhersehbar.
Es gab deswegen auch keinerlei Überraschungen und
ebenfalls wollte sich bei mir auch keine Spannung einstellen.
Die Liebesgeschichte wirkte für mich fehl am Platz und auch ein Stück weit unnötig.
Ich kam sehr schnell dahinter, was hinter den Selbstmorden gesteckt und wie sich alles zugetragen hat.
Bedauerlicher Weise empfand ich den größten Teil des Romans als äußerst langweilig.
Meine Sympathie Nina gegenüber verschwand irgendwann leider gänzlich.

Fazit:
"Das Lächeln des Bösen" klang für mich sehr vielversprechend und spannend, doch durch das vorhersehbare Geschehen konnte ich mich nicht für diesen Thriller begeistern. Es blieb mir alles zu durchsichtig, war mir leider zu langweilig und blieb somit unter meinen Erwartungen.

© www,mybooksparadise.de