Rezension

Zuckersüß, herzzerreißend und lehrreich

Eine für vier - Ann Brashares

Eine für vier
von Ann Brashares

Bewertet mit 4.5 Sternen

Süß und leicht zu lesen; eine wunderbare und herzzerreißende Geschichte über Freundschaft, Liebe, Familie und falsche und richtige Entscheidungen

Inhalt

Carmen, Lena, Tibby und Bridget kennen sich seit ihrer Geburt und sind trotz ihrer sehr verschiedenen Persönlichkeiten die besten Freundinnen überhaupt. Beinahe jeden Tag ihres Lebens haben sie bisher miteinander verbracht, doch dieses Jahr, im Sommer, in dem sie alle 16 werden, wird alles anders, denn sie werden diese zwei Monate zum ersten Mal getrennt verbringen.
Die einzige Zeugin ihrer Abenteuer ist die Jeans auf Reisen, eine Jeans, die auf magische Weise ihnen allen passt.
Und während die vier Mädchen über Briefe in Kontakt bleiben, erlebt die Jeans mit, wie Lena bei ihrer Familie in Griechenland verkuppelt werden soll; wie Carmen feststellen muss, dass ihr Vater, den sie besucht, mittlerweile verlobt ist und mit neuer Frau und Stiefkindern zusammenwohnt; wie Tibby, die allein zuhause bleibt, eine ungewöhnliche Freundin findet und wie Bridget sich vornimmt, ihren Trainer im Fußballcamp zu verführen.

Meinung

Die fünfbändige Reihe um die vier Mädels und ihre Jeans habe ich mit etwa zwölf verschlungen und fand sie wegen ihrer Einfachheit und doch Tiefgründigkeit und Authentizität wunderschön.
Nun mache ich mich daran, die Reihe noch einmal zu lesen und wurde bei Band eins wieder nicht enttäuscht.

Im Stil eines Episodenfilms erzählt "Eine für vier" vom ersten Sommer, den Carmen, Lena, Tibby und Bridget getrennt verbringen. In ziemlich kurzen Abschnitten springt man von einem Mädchen zum anderen, teilweise durch Briefe zwischen den Vieren verbunden.
Dabei behandelt jede Geschichte ein anderes Thema, das junge Mädchen beschäftigen könnte, und deckt somit eine relativ große Bandbreite ab:
Carmen muss sich mit Veränderungen in ihrer Familie auseinandersetzen, wie sie wohl vielen Scheidungskindern begegnen können.
Bridget schlägt ein wenig über die Stränge und lernt eine wertvolle Lektion, ohne dass diese auf den Leser wie ein erhobener Zeigefinger wirkt.
Tibby lernt einen ganz besonderen Menschen kennen, durch den sie sich mit der Kostbarkeit des Lebens und dem Tod auseinandersetzen muss
und Lena lernt, dass nicht alle Jungs so oberflächlich sind, wie sie es bisher erlebt hat.
Das alles sind wichtige Themen, die auf locker-leichte, aber dennoch berührende und intelligente Weise vermittelt werden.

Die Figuren, vor allem die vier Hauptfiguren aber auch einige der Nebenfiguren, die teilweise erstaunlich ausführlich charakterisiert sind, sind mir während des Buches wieder sehr ans Herz gewachsen. Dabei gefällt mir besonders, dass die vier Mädels sehr verschieden sind, aber trotzdem keinen Jugendbuch-Stereotypen entsprechen. Jede hat ihren eigenen Charakter mit Stärken und Schwächen, ohne dabei klischeehaft zu wirken.

Das Ende des Buches bringt für jedes der Mädchen neue Erkenntnisse, ohne dabei zu kitschig und zu perfekt zu sein.
Man hat viel Spaß beim Lesen und freut sich und leidet mit den Mädchen, man fühlt sich am Ende aber nicht belehrt, sondern hat das Gefühl, wirklich nur Episoden aus dem Leben dieser Mädchen kennengelernt zu haben.
Ich vergebe 4,5 Sterne für diese leichte, aber tiefgründige Sommerlektüre.