Rezension

Zunächst mal hat mich das Cover des zweiten Bandes genauso verzaubert wie das seines Vorgängers.

Palace of Silk - Die Verräterin
von C. E. Bernard

Alles in allem kein schlechter Folgeband, aber ich hatte mir ein wenig mehr Power und Abenteuer versprochen.

Palace of Silk – Die Verräterin (Band 2, Palace-Saga, C.E. Bernard)

Erschienen:

29. Mai 2018

Seitenzahl: 488

Verlag: Penhaligon Verlag

Softcover: 14,00 €

ISBN: 978-3764531973

Hier erhältlich.

 

Die Autorin

C.E. Bernard ist das Pseudonym von Christine Lehnen, die 1990 im Ruhrgebiet geboren wurde und seitdem in Kanada, den Vereinigten Staaten, Australien und Paris gelebt hat. Ihre Kurzgeschichten wurden mit den Literaturpreisen der Jungen Akademien Europas und der Ruhrfestspiele Recklinghausen ausgezeichnet. Seit 2014 lehrt sie Literarisches Schreiben an der Universität Bonn. Daneben studiert Christine Lehnen Englische Literatur und Politikwissenschaft, forscht zum Thema Kreatives Schreiben und inszeniert Theaterstücke mit der Bonn University Shakespeare Company. (@amazon)

Palace of Silk

Rea, mutige Kämpferin und zunächst Leibwächterin am englischen Königshof. Ihr Geheimnis ist nicht nur ihre verbotene Gabe, sonder die heimliche Liebschaft mit dem Kronprinzen Robin. Sie ist nach Paris geflüchtet und erhofft sich dort ein neues Leben. Allerdings steht das Leben des Prinzen auf dem Spiel und sie kann ihn nicht vergessen, wie sie es sich gewünscht hat. In Paris hofft sie auf Freiheit, andere Menschen ohne Strafe berühren zu dürfen wäre ihr Traum, um ihre Gabe im Zaum zu halten. Doch ihr Leben gerät aus den Fugen, als Ninon, Reas beste Freundin und Schwester des Roi sie an den Königshof ruft. Dort erwartet sie niemand Geringeres als Prinz Robin höchstpersönlich. Reas Welt stürzt über ihr ein, allerdings ist er nicht um Reas Willen gekommen, sondern weil er um Ninons Hand anhält…

Fazit

Zunächst mal hat mich das Cover des zweiten Bandes genauso verzaubert wie das seines Vorgängers. Da mir der erste Band hervorragend gefallen hat und ich auch die Autorin C.E. Bernhard alias Christine Lehnen unglaublich sympathisch finde, welche ich einmal auf der Leipziger Buchmesse treffen durfte, musste natürlich auch der zweite Teil der Trilogie her.

Da die Geschichte recht komplex, der erste Band aber schon eine Weile her ist, viel es mir ein wenig schwer in die Handlung wieder einzutauchen. Natürlich erinnerte ich mich an Rea, Robin und Ninon, aber das Ende von Teil Eins und auch die anderen Figuren verschwammen eher im Hintergrund. Umso schwierige fiel es mir, mich in Reas neuem Zuhause zurecht zu finden. Zudem ging mir doch gleich von Beginn an Rea ein wenig auf die Nerven. Nicht nur, dass sie die ganze Zeit an Robin denkt, sie konfrontiert sich auch selbst mit Vorwürfen und Selbsthass. Als dann Robin auftaucht, verstärkt sich das ganze noch, was die Geschichte leider ziemlich langatmig und anstrengend macht. Ich legte das Buch mehrfach weg und las anderes, was es allerdings nur noch schwieriger machte, wieder in die Geschichte einzutauchen.

Besonders gut haben mir Blanc und Renè gefallen. Beide erweisen sich als echte Freunde und unterstützen Rea wo sie nur können. Allerdings finde ich die Beziehung zwischen ihnen auch ein wenig seltsam und mir war lange nicht klar, wohin das führen soll… Davon abgesehen waren die dadurch ausgelösten Reaktionen und Verhaltensweisen eher vorhersehbar. Letztlich ist es eine unendliche Folge von Reas Gewissenskonflikten mit Robin. Natürlich will sie ihn, er sie auch, allerdings können beide es nicht zugeben, Konventionen etc. etc. Das alles ist leider nichts neues und langweilte mich nach einer Weile.

Die Kreatur, wie häufig sie auch kritisiert wurde, ich mochte diesen Teil von Reas Bewusstsein, der ihre Handlungen und ihren innerlichen Kampf noch einmal unterstreicht.

Alles in allem kein schlechter Folgeband, aber ich hatte mir ein wenig mehr Power und Abenteuer versprochen. So zog sich die Geschichte wie Kaugummi und ich hatte wirklich Schwierigkeiten sie überhaupt zu beenden. Da mir der Grundgedanke der Geschichte trotzdem sehr gut gefällt und ich auch den Schreibstil der Autorin mag, werde ich trotzdem den dritten Teil lesen. Schon allein, weil die Covergestaltung ein Traum ist.