Rezension

Zurück ins Whitestone Hospital

Whitestone Hospital - Tough Choices -

Whitestone Hospital - Tough Choices
von Ava Reed

Mit „Tough Choices“ geht die spannende Reihe rund um die jungen Ärzt*innen und Pfleger*innen des Whitestone Hospital in die inzwischen dritte Runde. Und Autorin Ava Reed lässt auch dieses Mal keine Zeit zum Entspannen, denn die Geschichte setzt nahtlos an dem dramatischen Ende von „Drowning Souls an“ und wirft seine Leser mitten zurück ins Geschehen.

Im Fokus der Erzählung stehen dieses Mal die engagierte wie auch zurückhaltende Assistenzärztin Dr. Maisie Jones und der charmante und überall geschätzte Krankenpfleger Grant Masterson. Beide sind unglaublich sympathische Charaktere, die mir mit ihrer ruhigen und loyalen Art schnell ans Herz gewachsen sind. Wieder einmal ist es der Autorin gelungen ihre Figuren so echt und so einnehmend zu zeichnen, dass das Mitfühlen, -fiebern, -bangen und -hoffen mit ihnen ganz von selbst kommt.
Zudem hat mir an diesem Band auch wieder sehr gefallen, wie der Klinikalltag in die Erzählung mit eingewoben wurde und dass man über Maisie und Grant hinaus auch weiterverfolgen konnte, wie es mit den zahlreichen liebgewonnenen Nebenfiguren weitergeht.

Weniger überzeugend fand ich dieses Mal allerdings den Plot. Mit dem spannenden Einstieg in die Geschichte und dem obligatorischen Cliffhanger zum Schluss hat die Handlung durchaus was zu bieten, aber für meinen Geschmack hat es insgesamt an etwas Spannung gefehlt. Die Spannungen zwischen Maisie und Grant sind schön ausgearbeitet, dabei entwickelt sich ihre Beziehung jedoch so leichtgängig und problemlos, dass mir die Handlung etwas zu sehr ins Plätschern geraten ist. Die kleinen und großen Dramen im Krankenhaus fangen das noch ganz gut auf, aber ich fand, dass Tough Choices in seiner Dynamik etwas hinter den bisher erschienenen Teilen zurückgeblieben ist.
Schließlich hat auch das eingebaute Beziehungsdrama meinen Geschmack etwas verfehlt. Zwar war die entscheidende Szene toll geschrieben und ich konnte sehr mit den beiden Protagonisten mitfühlen, ihr Umgang mit der Situation im Anschluss ist ihren Charakteren und ihrer Beziehung meiner Meinung nach aber nicht wirklich gerecht geworden.

Nichtsdestotrotz ist Ava Reed mit Tough Choices ein lesenswerter dritter Teil gelungen, der sich mit seinem Feingefühl und der hinreißenden Emotionalität absolut sehen – oder eher lesen – lassen kann.