Rezension

Zwei Morde in St. Peter-Ording

Fatale Begegnung in St. Peter-Ording -

Fatale Begegnung in St. Peter-Ording
von Stefanie Schreiber

Bewertet mit 5 Sternen

Greta Petersen hat noch 4 Wochen bis zu ihrem Ruhestand und lernt in der Ferienanlage Weiße Düne die Anfang 30jährige Sekretärin Heike Niemeyer als ihre Nachfolgerin an, bis die junge Frau eines morgens nicht zur Arbeit erscheint. Hat sie ihren Trip nach Hamburg, den sie für das vergangene Wochenende geplant hatte, ausgedehnt? Oder ist ihr etwas passiert? Greta, deren Sohn Knud bei der Kriminalpolizei in St. Peter-Ording Dienst tut, meldet ihre Kollegin als vermisst. Ein paar Tage später dann die grausame Erkenntnis: Heike ist ermordet worden und wird vom Getränkelieferanten Freddie Jakobsen unter der Arche Noah skurril zur Schau gestellt gefunden. Dann verschwindet auch noch die junge Friseurin Christine „Chrissy“ Rohde, die Greta ebenfalls kennt. Die Ermittlungen kommen nicht so richtig in Gang, aber die junge Kommissarin und Kitesurferin Lilly Morgenroth hat ihren ersten eigenen Fall, den sie unbedingt so schnell wie möglich lösen will. Da stellt sich Kommissarin Charlotte Wiesinger als Lockvogel zur Verfügung und gerät schnell ins Visier des Mörders. Wird sie sein 3. Opfer?

Dies ist nun schon der 10. Fall für den schrulligen Hausmeister Torge Trulsen und die taffe Kommissarin Charlotte Wiesinger. Für mich war es das erste Buch aus der Feder von Stefanie Schreiber, das ich gelesen habe. Bis auf die kleinen Hinweise auf vergangene Fälle hatte ich nicht den Eindruck etwas bedeutsames verpasst zu haben.

Schon der Prolog lässt sich meine Stirn runzeln und erste Fragen aufkommen. Und so geht es durch die gesamte Geschichte hindurch weiter. Jedes Kapitel beleuchtet das Geschehen aus Sicht einer anderen Person. Jedes neue Kapitel ist mit einer kleinen Zeichnung versehen, was mir sehr gut gefällt.

Es ist so interessant und spannend, den Gedanken und Taten der Ermittler zu folgen, neue Spuren aufzutun, wieder zu verwerfen, weil sie ins Nichts führen. Ich habe es so genossen, den Ermittlungen auf der Halbinsel Eiderstedt an der Nordseeküste beiwohnen zu können. Wie immer wird der Mörder schließlich gestellt. Seine Motivation hat mich dann aber doch richtig schockiert.

Genau so interessant wie die Ermittlungen in den beiden Mordfällen sind für mich die Einblicke ins Private der Ermittler. Das Verhältnis Krimi / Privatleben gefällt mir hier sehr gut.

Ganz zum Schluss gibt es noch ein kleines Lexikon norddeutscher Begriffe, auf das die Autorin schon ganz am Anfang de Buches hinweist. Und in der hinteren Umschlagklappe finde ich eine Skizze der Gegend in der ich mich hier befinde.

Ein wunderbarer, nicht zu blutiger Krimi, der mich an einer der schönsten Ecken der Nordseeküste sehr gut unterhalten hat. Ich komme sehr gerne wieder nach St. Peter-Ording.