Zwischen bio und Mord
Bewertet mit 3 Sternen
Lichthaus, die Lichtgestalt unter den Kommissaren, ermittelt zum zweiten Mal in der Region Trier. Familienvater per excellence, ein Ehemann wie aus dem Bilderbuch, ein Kollege der Extraklasse.
Diesmal geht es um Morde, Korruption und Betrug im Umfeld der Bio-Landwirtschaft. Nicht schlecht aufgebaut, einige Szenen, in denen Polizeitrupps mit Waffen in Häuser stürmen, erinnern stark an amerikanische Krimiserien, dennoch gefiel mir dieser Band besser als der erste.
Es sind die vielen Kleinigkeiten, die die Qualität des Buches beeinträchtigen:
- ein einfacher Metzger wird in der Art seines Denkens mit Adolf Eichmann verglichen (S. 35);
- Wortungetüme wie „panikbetriebener Schweißausbruch“ (S. 140);
- Vergleiche und Bilder, die zu dick aufgetragen sind: „Die Motivation zerschellte an ihrer Frustration wie ein Schiff in sturmgepeitschter Nacht an scharfkantigen Klippen.“ (S. 143), [sie] „ließ unangenehme Fragen an sich abperlen, wie eine Fensterscheibe anstürmende Regentropfen“. (S. 158)
Vieles ist also übertrieben, unverhältnismäßig oder einfach überhöht geschrieben. Dadurch klingt die Sprache stellenweise unecht und dem Genre nicht angemessen. Mitunter verwendet der Autor Worte und Begriffen, die zwar stimmen, aber dennoch beim Leser das Gefühl „Knapp daneben ist auch vorbei“ wecken.
Mit dem Unterschied von „hin“ und „her“ hat anscheinend auch der Lektor Probleme, sonst hätte er den Autor auf die Verwechslungen hingewiesen.
Ich werde auch den dritten Lichthaus-Band „Die Todesgeigerin“ lesen, weil ich mich in der Region immer noch heimisch fühle und die Straßen, Plätze und viele Orte von früher kenne.