Rezension

Zwischen Lectoren und Hexen

Die Büchermagier -

Die Büchermagier
von Robert Preis

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Nirgendwo sonst ist Magie größer als in einer Buchhandlung. Des­halb nimmt die Ge­schichte hier ihren Aus­gang: Kaje­tan, der sech­zehn­jäh­rige, intro­ver­tierte Buch­händ­ler­lehr­ling, be­kommt eines Tages Be­such von einem Hund, Grimm, und einem Mäd­chen, das ihn irri­tiert. Ihre kryp­ti­schen An­kün­di­gungen lösen ein Bün­del an Er­eig­nis­sen aus, die Kaje­tan an einen son­der­baren Ort trei­ben, in eine son­der­bare Zeit. Kre­a­tu­ren ur­al­ter Sagen und Le­gen­den wer­den Wirk­lich­keit und ver­set­zen die Welt in Angst und Schrecken. Selbst Inspek­tor Pol­terer von der Mord­kom­mis­sion, der ins Ge­sche­hen ein­grei­fen muss, ist den Mäch­ten aus dem Reich der Sagen hilf­los aus­ge­lie­fert. Denn wenn die Gren­zen ein­mal über­schrit­ten sind, dann geht es so rich­tig los. Eine kleine Ver­liebt­heit in­klu­sive!

 

Rezension:

Kajetan ist 16 und Lehrling in der elterlichen Buchhandlung. Seit seine Mut­ter ver­schwun­den ist, zieh sich sein Vater immer mehr zu­rück, und Kaje­tan führt die Buch­hand­lung fast alleine. … bis eines Tages ein merk­wür­di­ges Mäd­chen mit ihrem Hund auf­taucht. Kaje­tan soll sei­nem Vater einen Brief über­ge­ben. Bei dem Ver­such muss er aller­dings fest­stel­len, dass sein Vater mittler­weile spur­los ver­schwun­den ist. Schon bald fin­det er sich im tiefs­ten Wald zwi­schen eigen­arti­gen Berg­be­woh­nern wie­der.

Dieses Urban-Fantasy-Abenteuer aus der Feder (oder wohl eher Tas­ta­tur) von Robert J. Preis fällt deut­lich aus dem Rah­men, den der Genre-affine Leser in sei­nem Lieb­lings­genre ge­wohnt ist. Das be­trifft so­wohl den Hand­lungs­auf­bau als auch den Sprach­stil. Ins­be­son­dere der An­fang wirkt auf­fal­lend po­e­tisch. Dies rela­ti­viert sich im wei­teren Ver­lauf mit einer lang­samen Ver­la­gerung in Rich­tung einer mehr Action-be­ton­ten Hand­lung zwar lang­sam, doch bleibt die stilis­tisch andere A­nlage des Buches auch da er­hal­ten. Viel­leicht trägt aus deut­scher Sicht auch die Ver­wen­dung zahl­reicher öster­reichi­scher Aus­drücke im Text zu die­sem Ein­druck bei. Es dauert eine ganze Reihe an Kapi­teln, bis der Leser (genau wie der Prota­gonist) lang­sam er­ah­nen kann, in wel­che Rich­tung sich alles be­wegt. Den Hin­ter­grund des Ge­sche­hens bil­det die Ver­bin­dung alter Sa­gen­fi­g­uren, die in einem An­hang näher er­klärt wer­den, mit der mo­der­nen Welt. Ob die Al­ters­em­pfeh­lung des Ver­lags (ab 12 Jah­ren) bei den oben ge­nann­ten Be­son­der­hei­ten die­ses Buches re­a­lis­tisch ist, halte ich aller­dings für frag­lich.

Der Autor erzählt die Geschichte überwiegend mit Fokus auf den jungen Prota­gonis­ten Kaje­tan, wech­selt zwi­schen­zeit­lich aber wie­der­holt zu Haupt­kom­mis­sar Pol­terer und des­sen neuer Assis­ten­tin. Sein Stil hebt sich deut­lich vom in der Urban Fan­tasy ge­wohn­ten ab.

 

Fazit:

Wenn man sich auf die Besonderheiten dieses Buches einlässt, um ins Aben­teuer des Prota­gonis­ten hinein­zu­fin­den, ent­fal­tet sich sein Reiz.

 

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