Rezension

Zwischen Wahn und Wirklichkeit...

Mein böses Herz - Wulf Dorn

Mein böses Herz
von Wulf Dorn

Bewertet mit 5 Sternen

Die siebzehnjährige Doro leidet sehr unter dem Tod ihres kleinen Bruders Kai. Seither wird sie von Halluzinationen heimgesucht und war bereits nach einem Nervenzusammenbruch in der Jugendpsychiatrie gewesen. Da ihre Mutter eine neue Stelle angenommen hat, sind sie zusammen aufs Land gezogen. Doch auch dort kommt sie nicht richtig zur Ruhe. Es fällt ihr weiterhin schwer die Realität und ihre Wahnvorstellungen auseinander zu halten.

Eines Nachts, von einem Gewitter aus dem Schlaf gerissen, findet Doro im Gartenhäuschen einen Jungen, dem es sehr schlecht geht und der sie in Todesangst um ihre Hilfe bittet. Doch dann ist er verschwunden und durch einen Zufall erfährt sie, dass er schon vor dieser nächtlichen Begegnung Selbstmord begangen hat. Ist Doro dabei verrückt zu werden?

Es ist ein Jugendthriller, den man so schnell nicht wieder aus der Hand legen kann. Ein Hin und Her zwischen Wahn und Wirklichkeit, wahnsinnig spannend. Lange bleibt verborgen was tatsächlich geschah, zum einen in der Nacht, als Kai starb und zum anderen, wer wirklich real ist und was Einbildung. Auch Dr. Forstner, bekannt aus den bisherigen Thrillern von Wulf Dorn, bekommt eine kleine Nebenrolle. Da Doro ihre Geschichte selbst erzählt, ist man als Leser hautnah mit dabei und sitzt mit ihr in demselben Gedankenkarussell. Auch wenn lange im Dunkeln bleibt, was in der Nacht geschah, an die Doro keine Erinnerung mehr hat, so fühlt man dennoch die ganze Zeit mit ihr mit. Und auch, wenn nicht einmal sie sich selbst trauen kann, so erweckt sie dennoch die Sympathie des Lesers.

Dieser Thriller zeigt schön, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern auch viele verschiedene Graustufen dazwischen.

Ein Jugendthriller, der unter die Haut geht. Bisweilen ganz schön gruselig. Bei mir hinterlässt er eine bleibende Erinnerung und ich kann ihn nur wärmstens weiterempfehlen.