Rezension

Zwölf Jahre Hölle

Twelve Years a Slave - Solomon Northup

Twelve Years a Slave
von Solomon Northup

Bewertet mit 4 Sternen

Solomon Northup wurde als freier Mann geboren, führte ein gut situiertes Leben in New York. Doch eines Tages gerät er an die Falschen und er erleidet ein grausames Schicksal. Denn Solomon ist schwarzer Hautfarbe und somit mitnichten in allen Staaten der USA ein freier Mensch. Eine wahre Odyssee beginnt…

Ein beeindruckender Erlebnisbericht. Obwohl Solomon nicht unnötig auf Ungerechtigkeiten und Grausamkeiten herumreitet (es gibt derer trotzdem genug), ist man beim Lesen oft fassungslos. Natürlich haben wir heute vielleicht ein etwas anderes Verständnis von Freiheit, aber mit welcher Selbstverständlichkeit hier über die Leben anderer entschieden wird, ist wirklich erschreckend. Northups Schicksal steht als Beispiel für viele andere, die dasselbe erlitten haben. Man erhält einen guten Einblick was es bedeutete Sklave zu sein, abhängig von der Willkür des Besitzers, ausgeliefert und rechtslos. Sprachlich kommt immer ein erzählerischer Charakter durch, auch wenn sich Northup mal in detailreichen Erklärungen zum Baumwollanbau verliert. Er bleibt dabei aber immer etwas distanziert, das mag dem damaligen Zeitgeist entsprechen, vielleicht wollte er damit aber auch eine gewisse Sachlichkeit in die Thematik bringen und sich nicht in Wehklagen verlieren.

Fazit: gibt der abstrakten Geschichte zur Sklaverei ein Gesicht. Ein Bericht, der aufrüttelt.