Alle Rezensionen von Benne

Die Überlebenden -

Die Überlebenden
von Alex Schulman

Drei Brüder in einem beeindruckenden Mikrokosmos

Da besteht doch irgendeine Verbindung zwischen dem trostlosen Cover mit der Farbe von vertrockneter Erde und dem anmutigen Schreibstil Schulmans, der eine Geschichte – seine (!) Geschichte – zu Papier brachte. Zu dem Buch würden die wenigsten Menschen greifen. Es ruft einfach nicht danach, gekauft zu werden, sondern in der Ecke zu lungern als kleiner, versteckter Schatz.

 

Hard Land -

Hard Land
von Benedict Wells

Der Mix der Wells-Bücher

Es ist das, was Benedict Wells kann: Coming-of-Age, Familiendrama, eine ordentliche Menge Trauer und Tränen, Herzschmerz, aufblühende Freundschaften. In „Hard Land“ macht es der Mix, nicht nur aus den Eigenschaften, sondern vor allem aus den vorangegangenen Büchern.

 

Die Mitternachtsbibliothek -

Die Mitternachtsbibliothek
von Matt Haig

Moderne Philosophie, Schach und ein wenig Quantenphysik

Matt Haig sagte einmal, dass Bücher für ihn wie Antidepressiva seien. Bereits nach der Veröffentlichung seines Sachbuchs „Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben“ war der Leserschaft klar, dass der mittlerweile 45 Jahre alte Autor, welcher selbst an Depressionen litt, mit seinen Büchern tatsächlich eine antidepressive Wirkung erzeugen konnte.

The Loop. Das Ende der Menschlichkeit (The Loop 1)
von Ben Oliver

Ein dystopischer Jugendroman von vielen – aber!

Das Rad kann man im Genre der dystopischen Jugendromane kaum neu erfinden. Nachdem Millionen von Lesern von den Hunger Games begeistert waren und vieles folgte, was anzuschließen versuchte – selbst nur mit geringer thematischer Ähnlichkeit – schafft es Ben Oliver mit dem Trilogieauftakt „The Loop – Das Ende der Menschlichkeit“ seinen eigenen Stil und eine sehr innovative Idee durchzusetzen.

Zugvögel - Charlotte McConaghy

Zugvögel
von Charlotte McConaghy

Lasst euch mitnehmen auf eine einzigartige Reise…

Jetzt sitze ich hier, es ist Sonntagnacht, ich habe gerade „Zugvögel“ beendet und versuche meine Meinung aufzuschreiben. Ich versuche. Denn es ist gar nicht einfach, eine klare Stimme für ein Buch zu haben, das mir derart aus der Seele spricht wie dieser Roman.

Und auf einmal diese Stille - Garrett M. Graff

Und auf einmal diese Stille
von Garrett M. Graff

Unglaublich in allen Facetten

Dieses Buch ist ein Werk der Extreme. Auf „nur“ 514 Seiten lässt der Journalist Garrett M. Graff aus mehr als 2000 Zeitungsartikel, Tonaufnahmen, Dokumentationen uvm. Hunderte Menschen zu Wort kommen, die wirklich etwas zu sagen haben. Am 11.09.2001 wurden die Zwillingstürme und das Pentagon in den USA von entführten Flugzeugen getroffen. Ein weiteres Flugzeug stürzte in Shanksville ab.

Das wirkliche Leben - Adeline Dieudonné

Das wirkliche Leben
von Adeline Dieudonné

Schmerzhaftes, einmaliges Buch

Dies ist das Buch der Stunde, welches sich noch unter dem Radar bewegt und gerade aus diesem Grund sich einer großen Beliebtheit erfreuen wird. Nicht wirklich ein Geheimtipp, aber auch noch kein Bestseller in Deutschland.

 

Miracle Creek - Angie Kim

Miracle Creek
von Angie Kim

So dermaßen vielschichtig

„Miracle Creek“ mutet an wie der typische Gerichtsroman, 464 Seiten gefüllt mit Verhandlungen, Befragungen, hoffentlich Geständnissen und allem, was zum Rechtswesen gehört. Der Inhalt offenbart sich jedoch erst einmal mit einem großen Knall, es gibt eine Katastrophe ohne Schuldigen.

Milchmann - Anna Burns

Milchmann
von Anna Burns

Nur für die ganz Speziellen

Die Handlung des Buches spielt irgendwann, es wird aber nicht gesagt wann und irgendeiner Frau, deren Namen wir nicht erfahren wird vorgeworfen eine Affäre mit dem namenlosen Milchmann zu haben. Nichts hat in diesem Roman eine Bezeichnung, keine Substanz, absolut nix was greifbar sein kann, sondern am Leser vorbeizieht.

Das Weinen der Vögel
von Chigozie Obioma

Hat mir wenig gegeben

Selten habe ich ein Buch gelesen, über welches ich so wenig sagen konnte, wie „Das Weinen der Vögel“. Im Englischen trägt es den fantastischen Titel „An Orchestra of Minorities“, beide sind grundverschieden, im zentralen Kapitel erkennt man jedoch die Verbindung.

 

Der größte Spaß, den wir je hatten
von Claire Lombardo

Großartiges Familienleben auf 719 Seiten

„Der größte Spaß, den wir je hatten“ ist das moderne Aushängeschild einer Dynamik zwischen Geschwistern. Es erzählt mehr über die Tücken des Älterwerdens, die Abhängigkeit von den Eltern und vor allem Zwischenmenschlichkeit als jeder Ratgeber es könnte.

 

Wir von der anderen Seite - Anika Decker

Wir von der anderen Seite
von Anika Decker

Hype, Hype, Hype – aber um was?

Schauspieler, Regisseure, Drehbuchautoren, Autoren, Buchhändler. Alle spielen verrückt. Was ist passiert? Anika Decker ist passiert! Die Drehbuchautorin und Regisseurin Anika Decker veröffentlichte im Juli 2019 ihren Roman „Wir von der anderen Seite“. Das Cover ziert ein kleines, quirlig buntes Eichhörnchen.

Das Labyrinth des Fauns
von Cornelia Funke Guillermo Del Toro

Pans Labyrinth in Romanform (+ kleine Extras)

Kennt man Del Toros Fantasy-Drama “Pans Labyrinth” aus dem Jahr 2006, kennt man auch Cornelia Funkes neuen Roman „Das Labyrinth des Fauns“. Eine Geschichte, die den Film beinahe 1 zu 1 nacherzählt, dabei Zwischenepisoden einschiebt und magisch gestaltet ist.

Die Nickel Boys - Colson Whitehead

Die Nickel Boys
von Colson Whitehead

Die Grausamkeit der 60er Jahre

Wie geschickt Colson Whitehead die Rassismus-Situation zur Sklavenzeit aber auch in den 60er Jahren in den Vereinigten Staaten in Form von Romanen verpackt ist jedes Mal beeindruckend. Mit „Underground Railroad“, einem mit dem Pulitzer Preis ausgezeichneten – und ansonsten wirklich ausgezeichnetem – Buch hat er sich in die Geschichtsbücher der aktuellen Belletristik geschrieben.

Das Verschwinden der Stephanie Mailer - Joël Dicker

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
von Joël Dicker

Absolute Begeisterung! Dicker schreibt grandios

Es beginnt mit dem zentralen Ereignis, welches eine Kleinstadt im Staate New York in den Grundfesten erschüttert: 1994 wird während eines Theaterfestivals in der Kleinstadt Orphea die Familie des Bürgermeisters und eine Joggerin vor deren Haus getötet.

The Umbrella Academy 1: Weltuntergangs-Suite - Gerard Way

The Umbrella Academy 1: Weltuntergangs-Suite
von Gerard Way

Stil top, Geschichte flop

„The Umbrella Academy“ ist ein Comic für Erwachsene, der es in sich hat. Die Geschichte um sieben Kinder, die mit übermenschlichen Kräften ausgestattet sind und nach dem Tod ihres Ziehvaters wieder zueinander finden ist so sehr anders als all das was man aus dem Genre kennt.

 

Das Echo der Wahrheit - Eugene Chirovici

Das Echo der Wahrheit
von Eugene Chirovici

Trügerische Erinnerungen, große Lügen und die Suche nach der Wahrheit

Eugene Chirovici (zuvor E.O. Chirovici) ist ein rumänisch-ungarisch stämmiger Autor, der 2017 mit seinem ersten ins Deutsche übersetzten Werk „Das Buch der Spiegel“ zumindest bei mir einen bleibenden Eindruck und ein Jahreshighlight hinterlassen hat. „Das Echo der Wahrheit“ steht seinem Vorgänger in nichts nach.

 

Ein wirklich erstaunliches Ding - Hank Green

Ein wirklich erstaunliches Ding
von Hank Green

5 Eigenschaften, die „Ein wirklich erstaunliches Ding“ einzigartig machen

Hank Greens Debütroman „Ein wirklich erstaunliches Ding“ ist ein Knaller. Optisch macht dieser Jugendroman sehr viel her und zieht jegliche Aufmerksamkeit auf sich, aber auch zwischen den Buchdeckeln versteckt sich eine große Portion Spaß, Abenteuer und fantastische Unterhaltung.

Die Träumenden - Karen Thompson Walker

Die Träumenden
von Karen Thompson Walker

Ungenutztes Potential

Es geht um Santa Lora, einer Stadt im Westen der USA, in dem Spektakuläres geschieht: Menschen schlafen ein, ohne am nächsten Tag wieder aufzuwachen. Keiner schafft es, sie aufzuwecken oder das Rätsel um die bald als „Santa Lora Krankheit“ bekanntwerdende Epidemie zu lösen. Rapide stecken sich weitere Bürger an, die Situation in der Kleinstadt wirkt ausweglos.

 

Der Wald - Nell Leyshon

Der Wald
von Nell Leyshon

Eindringlich, dennoch neutral und einförmig

„Die Farbe von Milch“ war 2018 für eine lange Zeit in aller Munde als ein hoch emotionales und berührendes Werk der englischen Dramatikerin Autorin Nell Leyshon. Ohne dieses gelesen zu haben, habe ich mich gefreut „Der Wald“ von ihr lesen zu können und habe dementsprechend hohe Erwartungen gehabt.

 

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