Buch

Im Licht der Zeit - Edgar Rai

Im Licht der Zeit

von Edgar Rai

"Niemand im Raum hätte sagen können, ob ihre Laszivität nur gespielt war, ob Marlene sie angedreht hatte wie einen Lichtschalter, oder ob sie Sternberg tatsächlich im nächsten Moment küssen würde. Nicht einmal sie selbst wusste es. Vollmöller und Pommer hielten den Atem an."

Frühjahr 1929: Alle Welt redet nur noch vom Tonfilm, der in Amerika längst die Kino-Paläste erobert hat. Deutschland aber droht den Anschluss zu verlieren. Nun soll die mächtige Ufa das Land zurück an die Spitze führen, koste es, was es wolle. Ein halbes Jahr später hat der geniale Karl Vollmöller fast alles beisammen: das modernste Tonfilmstudio, einen grandiosen Stoff, den gefeierten Oscar-Preisträger Emil Jannings, der soeben glorreich aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrt ist, und den perfekten Regisseur. "Der blaue Engel" wird nicht einfach nur ein Tonfilm sein, er wird ein neues Zeitalter einläuten, davon ist Vollmöller überzeugt. Nur die Hauptdarstellerin fehlt noch. Wer soll die abgründige Figur der Rosa Fröhlich verkörpern, die den biederen Professor ins Unglück stürzt? Etwa Marlene Dietrich? Als Revuegirl ist sie eine Klasse für sich, sie bietet Leichtigkeit, Unterhaltung, zeigt nackte Haut. Aber sie besitzt keinerlei schauspielerisches Talent!

"Im Licht der Zeit" ist der Roman einer kurzen, rauschhaften Epoche, er ist die Geschichte des "Blauen Engels", der alle Beteiligten zu legendären Figuren des deutschen Films gemacht hat: Edgar Rai erzählt diese Geschichte mit einer beispiellosen Wucht, Originalität und Bildhaftigkeit.

Rezensionen zu diesem Buch

Nicht nur für Cineasten ein großes Lesevergnügen

Der Tonfilm – für uns das Selbstverständlichste der Welt, in den 1920er Jahren eine Erfindung, die als revolutionär gefeiert wurde. In diesem Roman schildert Edgar Rai die Entstehung des ersten großen deutschen Tonfilms "Der Blaue Engel", der mit dem Oscar-Preisträger und Egomanen Emil Jannings und der noch völlig unbekannten Marlene Dietrich verfilmt werden soll. Bis dahin ist es für die Revue-Sängerin, die ihre Laufbahn als Geigenspielerin begann und vergeblich auf einen Durchbruch als...

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Der Start in ein neues Zeitalter

Berlin 1917: „Dieses Kind war wie ein Wildpferd mit Federboa ...“ (S. 8) „Wenn die einmal aus der Box war, würde sie nicht mehr einzufangen sein.“ (S. 12) Marlene Dietrich ist 16 und hat jetzt schon die längsten Beine Berlins – die es noch weit bringen werden, meint ihre Tante Vally. Ihre Mutter hingegen hofft, dass sie klassische Konzertgeigerin wird. Marlene selbst experimentiert lieber mit ihrer Sexualität – vor allem mit Frauen – und träumt davon, ein Filmstar wie Henny Porten zu werden...

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Beginn einer neuen Zeit in der Filmbranche

Während in den USA der Tonfilm die Zuschauer in die Kinos bringt, setzt man in Deutschland immer noch auf den Stummfilm. Doch die politischen Verhältnisse ändern sich und die UFA soll die deutsche Filmbranche an die Spitze bringe. Karl Vollmöller will das unter allen Umständen schaffen. Dabei lässt er sich auf einen Balanceakt ein, dem mehr als einmal ein Absturz droht. Regie soll Josef von Sternberg führen, der auch bei dem Film „The Last Command“ Regie führte, für den Emil Jannings den...

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Weitere Infos

Art:
Hardcover
Genre:
Romane und Erzählungen
Sprache:
deutsch
Umfang:
512 Seiten
ISBN:
9783492058865
Erschienen:
August 2019
Verlag:
Piper
10
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 5 (2 Bewertungen)

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