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Neulich in Hannover

Lesung mit Simon Beckett

Neulich war es mal wieder soweit, ich war bei einer Lesung. Die Karte hatte ich mir schon vor einiger Zeit besorgt, es war nämlich zu befürchten, dass die Veranstaltung schnell ausverkauft ist, immerhin ging es um Simon Beckett.

In Leipzig auf der Messe hatte ich ihn schon mal gesehen, aber damals war es so voll, das man nicht viel mitbekam. Normalerweise sind die Lesungen immer direkt vor Ort in der Buchhandlung Leuenhagen und Paris, aber diesmal wurde der Veranstaltungsort noch gewechselt in die Apostelkirche in Hannover.

Um gute Sicht zu haben, stellte ich mich also um 18.45 Uhr mit schon etlichen anderen Besuchern vor das Kirchenportal und wartete auf Einlass. Ziemlich weit vorn, gleich am Gang saß ich dann in mitten von 300 Besuchern.

Moderatorin war, wie schon häufiger, Margarete von Schwarzkopf, die wie immer gekonnt durch die Lesung führte. Zu Beginn ging es ersteinmal um das Schreiben Becketts, besonders seine Reihe um David Hunter. Da es keine Möglichkeit gab, dem Autor selbst Fragen zu stellen, hatte sich Frau von Schwarzkopf gut vorbereitet und stellte Fragen, die denen der Besucher sicher entsprachen. Beckett hat die Angewohnheit, sein Geschriebenes laut zu lesen, um den Rhythmus zu hören, das Fliessen, das ist ihm immer sehr wichtig.
Und dann wurde vorgelesen: Zunächst las Beckett ein paar Seiten aus seinem aktuellen Buch "Der Hof", leider war der Klang in der Kirche nicht so gut, aber trotzdem hingen alle an seinen Worten. Danach wurde von der "deutschen Stimme" weiter gelesen, in diesem Fall Johannes Gräler, ein junger Mann, der in Göttingen studiert und gerade seine Doktorarbeit über die deutsche Romantik schreibt. Das ist natürlich ein mächtiger Unterschied, denn von Romantik ist in "Der Hof" wirklich nichts zu sehen.  Aber er hat eine sehr interessante Stimme und nach anfänglicher Aufregung hatte er sich schnell eingelesen.

Zwischen den gelesenen Abschnitten stellte die Moderatorin immer wieder Fragen, die Beckett oft so ausführlich beantwortete und sich dabei regelrecht "hineinredete", dass er zwischendurch lachend fragte, wie nochmal die Frage gewesen sei. Das lockerte das Ganze wunderbar auf, denn die vorgelesenen Abschnitte waren teilweise echt schaurig. Nach guten 90 Minuten endete dieser Abend offiziell mit einer kurzen Lesung zu seinem 5. Buch mit David Hunter, wieder von Beckett persönlich gelesen. Einen Titel hat das Buch noch nicht, es heißt im Moment einfach "David Hunter 5".
Abschließend gab es natürlich noch die Möglichkeit, sich seine Bücher signieren zu lassen und auch ich stellte mich brav an. In meinem Moleskin habe ich auch den Vorleser Johannes Gräler und Frau von Schwarzkopf um eine Unterschrift gebeten. Und um alles in Bild und Ton fest zuhalten, war sogar ein Team von RTL dabei.
Alles in allem ein mal wieder sehr gelungener Abend.

Kommentare

Sommerzauber02 kommentierte am 17. November 2014 um 17:28

Vielen Dank für deinen ausführlichen und schönen Artikel über die Lesung. Ich wäre gerne dabei gewesen.

Ein Tag nach der Lesung hatte RTL Nord über die Lesung berichtet. Ein Lesung in einer Kirche ist eine tolle Idee, wenn der Klang eben passend ist.

Fornika kommentierte am 17. November 2014 um 18:30

Schöner Artikel. Eine Kirche als Lesungsort stelle ich mir toll vor. Wurde zufällig irgendwas zum Erscheinungsdatum von Hunter-5 gesagt?

sternthaler75 kommentierte am 17. November 2014 um 21:37

Vielen Dank! Nein, leider gibt es noch keinen Termin.

Fornika kommentierte am 18. November 2014 um 18:01

Schade, hätte aber ja sein können, dass ihr die ganz heißen News bekommen habt ; )

Jacqueline H. kommentierte am 18. November 2014 um 12:53

Danke für den Bericht.
Leider gibt es bei uns keine so tollen Lesungen, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass es sich lohnt auch mal eine längere Anfahrt in Kauf zu nehmen.

schatzye kommentierte am 18. November 2014 um 14:47

Ein FÜNFTER HUNTER! Wow, da kann ich mich ja auf etwas freuen :) Ich bin sehr neidisch auf dich :3

sternthaler75 kommentierte am 18. November 2014 um 21:31

Vielen Dank, Ihr Lieben,

ja, solche Lesungen sind schon wirklich toll, hätte ich früher auch nie gedacht. Es lohnt sich wirklich!