Rezension

Hochspannung von der ersten bis zur letzten Seite

Stirb, mein Mädchen -

Stirb, mein Mädchen
von Volker Dützer

Bewertet mit 5 Sternen

Zwei Kriminalbeamte mit erheblichen persönlichen Problemen , die gezwungen sind, zusammenzuarbeiten, um einen Serientäter zu fassen. Klingt zuerst etwas übertrieben und auch ich dachte, das wird nichts. Doch der Autor hat es schnell geschafft, mich für den Fall zu begeistern.

Die LKA-Profilerin Helen Stein glaubt sich verantwortlich für den Mord an ihrer jüngeren Schwester vor vielen Jahren. Aktuell geht ein Lockvogeleinsatz, bei dem ein Serienmörder, der junge Frauen bestialisch umbringt, gefasst werden soll, schief. Der Lockvogel verschwindet spurlos und Helen ist 36 Stunden in der Gewalt des Psychopathen. Ihr wird der Fall entzogen und sie in die Provinz versetzt. Dort soll sie mit Funke zusammenarbeiten, der seit dem Verschwinden seiner Tochter mehr trinkt, als ihm gut tut. Gleich an Helens erstem Tag wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden und Helen ist sicher, das war der Serientäter.

Ehrlich gesagt war ich von dieser Annahme nicht überzeugt. Helen war von der Suche  nach dem Mörder geradezu besessen. Sie  will weitere Opfer verhindern und vor allem will sie sich selbst retten. Dazu braucht sie Funke . Obwohl Funke auf den ersten Blick ein schlechter Polizist ist, der sich gehen lässt, der sich vom Bürgermeister benutzen lässt, fand ich ihn  sympathisch. Ich habe verstanden, dass er mit dem Verlust der Tochter seinen Sinn des Lebens verloren hat. Helen und Funke lernen sich gegenseitig zu respektieren und Funke hat mir imponiert, der zu alter Tatkraft zurückfindet. 

Auf der anderen Seite der eiskalte Killer, der alle Fäden in der Hand hält, manipuliert, alles akribisch plant und sich in seiner Überheblichkeit sonnt. Doch jeder macht einmal einen entscheidenden  Fehler . So auch hier. Nur kostet der Helen fast das Leben. Und Funke kämpft gegen die Zeit und den Sturm, der über dem Westerwald tobt.

Ich fand den Thriller sehr fesselnd und konnte kaum aufhören zu lesen. Helen wollte ich schütteln und gleichzeitig trösten. Sie war so  fokussiert auf den Fall, dass sie nichts anderes mehr wahrgenommen hat. Gleichzeitig leidet sie unter den Traumata der Gefangenschaft. Gegen Ende des Buches  hatte ich eine ungefähre Ahnung, wer der  Täter sein könnte. Es war aber nicht richtig greifbar und hat die Spannung zusätzlich erhöht. Das Ende fand ich sehr gelungen. So wie der Sturm  sich intensiviert, steigt auch die Spannung. Die Auflösung erschien mir angemessen und bei einigen Aspekten empfand ich tiefe Befriedigung.

Toll erzählt, verschlungene Handlungsstränge und viel Nervenkitzel - mir hat es sehr gut gefallen.