Rezension

2 wunderbar erzählte, perfekt verknüpfte, bewegende und einnehmende Geschichten verbinden das Islay des 11. Jahrhunderts mit dem heutigen!

Die Liebenden von Islay -

Die Liebenden von Islay
von Constanze Wilken

Bewertet mit 5 Sternen

Wikinger und Wagemut, Leiden und Leben und wahre Liebe auf Islay, der Königin der Hebriden!

„Die Liebenden von Islay“ ist meine dritte literarische Reise, die ich dank Constanze Wilken unternehmen darf. Nach „Das Geheimnis von Ardmore Castle“ und „Das Rosencottage“ war ich gespannt, welche Geschichte respektive welche Geschichten ich mit diesem Buch, das mich wieder auf die schottischen Hebriden entführt, erleben werde.

Denn auch dieses Buch bietet gleich 2 wunderbare, parallel erzählte Geschichten, eine historische, die im 11. Jahrhundert zur Zeit der Wikinger spielt, und eine aktuelle, die auf dem heutigen Islay spielt.

Bezogen auf den Inhalt werde ich mich natürlich bedeckt halten, denn ich möchte nichts von den geschichtlichen Erlebnissen und den gegenwärtigen Ereignissen vorwegnehmen, damit diejenigen, die diese literarische Reise noch vor sich haben, sie völlig unvoreingenommen und somit voll und ganz genießen können.

Wie gewohnt bin ich dank des sehr angenehmen Schreibstils der Autorin sofort mitten im Geschehen, sowohl in dem der späten Jahre des 11. Jahrhunderts als auch in dem aktuellen.

Diese beiden Geschichten wechseln sich stetig ab. Ein paar angenehm kurze Kapitel lang erlebt man Íl (Islay) zu Zeiten, zu denen Wikinger auf den Hebriden lebten, die nächsten Abschnitte erzählen von Islay und Shona, ihrer Familie und einigen anderen, vorwiegend ;-) sympathischen Charakteren, die von der Autorin allesamt wunderbar erdacht und ins Leben gerufen wurden.

Die Beschreibungen sind dabei mal historisch fesselnd und ergreifend, spannend und teils erschütternd, mal gefühlsbetont und berührend, knisternd und humorvoll.

Dieser Wechsel zwischen den Zeiten, den lebensbedrohlichen historischen und den ebenso liebevollen aktuellen, sorgt für ein Wechselbad der Gefühle, denn wenn ich gerade im 11. Jahrhundert bin und um die Leben derjenigen fürchte, die mir ans Herz gewachsen sind, möchte ich unbedingt wissen, wie es mit all den Figuren auf dem heutigen Islay weitergeht. Und umgekehrt. 

Ich tauche ein in die Historie, die - historisch belegte Fakten nutzend - eine wahrlich ergreifende Geschichte erzählt, und ebenso genieße ich die Geschichte rund um Shona und ihre Lieben und diejenigen, die es vielleicht noch werden. ;-)

Manchmal sind mir die Erzählungen aus Wikingerzeiten etwas zu viel, ein wenig zu heftig, stellenweise zu drastisch, aber dort, wo vom damaligen und heutigen alltäglichen Leben und der Liebe erzählt wird, bin ich ganz und gar vertieft in dieses knapp 500 Seiten starke Buch und seine starken Geschichten und gebe von Herzen gerne 4,5, also 5 Sterne.