Rezension

Blieb hinter meinen Erwartungen

Bei der Laterne woll'n wir stehen -

Bei der Laterne woll'n wir stehen
von Gunna Wendt

Bewertet mit 2 Sternen

Nach zahlreichen Veröffentlichungen (u.a. Die Furtwänglers oder Alexandra, die letzte Zarin) hat Gunna Wendt nun ihr neustes Werk „Bei der Laterne woll`n wir stehen“, dass im Penguin Verlag im Juli 2024 erschienen ist, vorgelegt. Ich muss leider gestehen, dass ich weder die Autoren noch eins ihrer Bücher gelesen habe, aber dies wollte ich nun ändern. Der Klapptext hat meine Neugierde mehr als nur geweckt und so freute ich mich schon auf diese Lektüre.

Der flüssige Schreibstil war angenehm zu lesen, welcher mich auch in die Geschichte der Liliane „Lili“ eintauchen ließ. Die ersten Kapitel zogen mich auch magisch in ihren Bann, aber das weiterlesen fiel mir immer schwerer. Zum einen lag es an den Charakteren, obwohl diese sehr authentisch dargestellt worden sind, fand ich nie den richtigen Zugang zu ihnen und das ist, meiner Meinung nach, sehr wichtig. Zum anderen wurde es zunehmend immer langatmiger und dadurch auch leider langweiliger. Was mir aber sehr gut gefiel, waren die Kulissenbeschreibungen, die hier sehr gut eingefangen und wieder gespiegelt worden sind. Leider recht dies nicht aus, um mich zu begeistern.

Die Geschichte handelt von Lili, die 1914 in Cord ihre große Liebe fand. Ihr Liebesglück wird jäh gestört, denn Cord will in den Krieg ziehen und daraufhin trennt sich Lili von ihm. Sie versucht ihren Traum als Sängerin zu verwirklichen und zieht in nach München. Dort lebt sie ihr Leben, wo sie auch ab und an ihn denkt und fragt sich, wie es ihm wohl geht. 

Eines muss ich vorab anmerken, denn Gunna Wendt hat hier eine fiktive Geschichte über Liliane geschrieben, die an den Song Lili Marleen anlehnen sollte. Trotz allem muss für mich die Handlung einigermaßen stimmig sein und das war hier definitiv nicht der Fall. Zudem wirbt der Klapptext damit, dass es sich hier um Liebe, Sehnsucht und Hoffnung dreht. Von allem dem habe ich wenig gespürt. Was allerdings eine Auslegungssache ist!

Aber zurück zur Geschichte und ich nenne mal einige Beispiele, die mir absolut nicht gefielen bzw. nicht stimmig waren: Cord war für Lili die große Liebe, aber das sie ihn so richtig vermisst hat, habe ich nicht gespürt. Eher das Gegenteil war der Fall: sie genoss ihr Leben und in allen Zügen. 

Der erste Weltkrieg war ausgebrochen und die Hungersnot stellte sich auch in Hamburg ein. Zwar macht sich Lili Sorgen um das Essen, aber zeitgleich verfütterte sie Brotkrumme an Schwäne. 

Ich kann noch nicht einmal schreiben, ob es noch weitere Beispiele gab, denn ich habe das Buch nach der Hälfte abgebrochen. Schade, dass ich dies machen musste, denn ich weiß, wieviel Arbeit die Autorin in diesen Roman reingesteckt hat, aber wenn der Roman und ich nicht zusammenpassen, dass beende ich es. Sorry….

 

2 von 5 Sternen. Meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.