Rezension

Mysteriös, tiefgründig, intelligent

Der längste Schlaf -

Der längste Schlaf
von Melanie Raabe

Bewertet mit 5 Sternen

Ich kenne bisher von Melanie Raabe nur ihre Krimis, die mich immer sehr begeistert haben.

Insofern war ich jetzt sehr gespannt auf ein anderes Genre. Das Thema Schlaf oder Nichtschlaf beschäftigt ja viele von uns, theoretisch oder leider auch praktisch, insofern hat dieses Thema ja einen ganz besonderen Stellenwert.

Wunderschön gestaltet finde ich das Cover, die - vermeintlich selig - schlafende Frau, umgeben von - geträumten? - fantastischen Vögeln und Blumen, das alles in Rot, Schwarz, Grau, Weiß, was dem auf den ersten Blick friedlichen Bild etwas latent Bedrohliches verleiht - sehr gut passend zum Thema!

Von Anfang an hat mich Melanie Raabe mit der Geschichte in ihren Bann gezogen, so wie ich es von ihr "gewöhnt" bin. Was ich nicht erwartet hatte, ist der Faden von Mystery bzw. Fantasy, der sich durch das Buch zieht - eigentlich ist das überhaupt nicht mein Genre!

Ausgeglichen wird das für ich zum einen durch die ungeheure, bis zum Schluss vorhandene Spannung, zum anderen dadurch, dass auch viele wissenschaftliche, beispielsweise neurologische, psychologische und medizinische Fakten zum Thema Insomnia in dem Roman enthalten sind und dadurch, dass die Protagonistin selbst Schlafforscherin ist und insofern meist sachlich, manchmal sogar distanziert ist in ihrem Verhalten und den unerklärlichen Phänomena nicht panisch gegenüber steht.