Rezension

Tolles Buch mit schwachem Schluss

Der längste Schlaf -

Der längste Schlaf
von Melanie Raabe

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mara Lux, die als Schlafforscherin in London arbeitet, leidet seit ihrer Kindheit an Schlaflosigkeit. Wenn sie dann einmal tatsächlich schläft, hat sie zuweilen Träume, in denen sie Dinge sieht, die später tatsächlich passieren. In Deutschland geboren, hat sie keine Verbindung mehr in ihr Heimatland, mit Ausnahme ihrer Adoptivschwester Roxi. Umso erstaunter ist sie, als sie den Brief einer deutschen Anwaltskanzlei erhält, in dem ihr mitgeteilt wird, sie habe ein Herrenhaus geerbt. Sie glaubt an ein Versehen oder einen Scam, was nicht so weit hergeholt ist, auch ich hatte schon einmal das Angebot einer todkranken Milliardärin, sie zu beerben, ich müsse lediglich eine Gebühr von ein paar hundert Euro hinterlegen… Doch nach einem Anruf und Recherchen eines Freundes stellt sich heraus, dass alles seine Richtigkeit hat, allerdings sagt Mara der Name des Erblassers rein gar nichts. Ihre erste Reaktion ist, das Erbe abzulehnen, doch dann siegt die Neugier und sie will sich das Herrenhaus zumindest einmal ansehen.

Sie fliegt nach Deutschland und ist überwältigt von dem wunderschönen, voll möblierten und gepflegten Anwesen. Sogar ein Gästezimmer ist für sie gerichtet. Doch in der Nacht geschehen seltsame Dinge. Vielleicht hat das Haus, das im Dorf als Spukhaus bekannt ist, seinen Namen zurecht?

Das Thema des Romans, laut Klappentext „über Schlaf und Schlaflosigkeit, über Träume und die Geister der Vergangenheit“, klang faszinierend. Das Buch hat mich auch über weite Strecken gefesselt, es ist packend geschrieben und die Story ist spannend und mysteriös. Allerdings hat mich das Ende und die Auflösung des Ganzen dann doch sehr enttäuscht. Manche der seltsamen Vorkommnisse werden mehr schlecht als recht versucht zu erklären, andere, zum Beispiel eine Szene, in der sich die Tiere des Waldes Zutritt zum Herrenhaus verschaffen, bleiben einfach so stehen und der Leser bleibt ratlos zurück. Ein für mich äußerst enttäuschendes Ende, deshalb nur 3,5 Sterne für ein Buch, das ich anfangs sehr genossen habe.