Rezension

Verliebt in einen Serial Killer

Love Letters to a Serial Killer -

Love Letters to a Serial Killer
von Tasha Coryell

Bewertet mit 4 Sternen

„Love Letters to a Serial Killer” hat mich schon wegen des Titels und des schönen Covers sofort angesprochen. In der Geschichte taucht Hannah in ein Internetforum ein, in dem die Mitglieder den Mörder von vier Frauen finden wollen. Schon bald wird ein Mann namens William verhaftet. Zuerst möchte Hannah ihm all ihre Wut in Briefen an den Kopf werfen, aber sie ist schnell so fasziniert von ihm, dass sie an den Prozesstagen zum Gericht fährt, nur um ihm nahe zu sein. Ihre Obsession wird immer stärker, und damit bringt sie sich in immer größere Gefahren.

Ich habe das Buch in kürzester Zeit durchgelesen und es hat mir wirklich gut gefallen. Da alles aus Hannas Sicht erzählt wird, kann man sich sehr gut in sie und ihre Gefühle hineinversetzen. Was ich allerdings ein bisschen schade fand, war, dass ich mir weder von Hannah noch von den anderen Charakteren ein wirklich klares Bild machen konnte. Hannah wirkte auf mich sehr naiv, aber ich denke, das war von der Autorin auch so gewollt. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass ihr Erscheinungsbild und das der anderen Figuren detaillierter beschrieben worden wären, damit man sie sich besser vorstellen kann.

Das zentrale Thema des Buches ist die Faszination und das Verlieben in einen Täter. Ich habe schon einige Dokumentationen gesehen, in denen sich vor allem Frauen in Täter verlieben, ihnen Briefe schreiben und sie sogar im Gefängnis besuchen. In diesem Buch ist es ähnlich, aber Hannah ist noch ein Stück abgedrehter – das merkt man spätestens beim Lesen des Buches.

Wichtig zu wissen ist, dass es sich um einen Roman und nicht um einen Thriller handelt. Richtig spannend fand ich das Buch zwar nicht, aber der leicht zu lesende Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich es trotzdem nicht aus der Hand legen wollte. Es gab zwar einige langatmige Stellen, aber das hat mich nicht wirklich gestört.

Warum mir dieses Buch so gut gefallen hat, kann ich gar nicht genau sagen. Ich glaube, es ist nicht für jedermann etwas. Manche Leser haben es als „Dark Romance” bezeichnet, aber das würde ich so nicht unterschreiben. Es ist ein schwer zu beschreibendes Buch, und wer den Klappentext spannend findet, sollte sich am besten selbst ein Urteil bilden.