Rezension

Horstensientage - eine besondere Familiengeschichte

Hortensientage -

Hortensientage
von Manuela Inusa

Manuela Inusa nimmt den Leser mit diesem Schatz auf eine besondere Familienreise. Das Buch beinhaltet 336 Seiten. Der leichte und flüssige Schreibstil bewirkt, dass man ziemlich zügig vorankommt, obwohl manche Abschnitte den Leser zum Nachdenken anregen und ein Durchatmen fordern. Die Kapitel sind nicht zu lang. Es spielt sich in 2 Zeitzonen ab, in der Gegenwart, wie die Protagonistin es erlebt, und die Vergangenheit im Zeitraum vor dem 2 Weltkrieg und währenddessen. Da sind die Erinnerungen von der Großmutter im Vordergrund. Es ist die Geschichte der Autorin und ihrer Großeltern, was sehr bewegend und emotional und gespickt ist mit vielen Höhen und Tiefen. Es wird ein Generationenleben beschrieben, wie schön es ist, eine intakte Familie zu haben, wo viel Liebe da ist, wo man sich mit allen Problemen auseinandersetzt, aber auch manches für sich behält und tief im Herzen unausgesprochen bis ins hohe Alter trägt. Manche Ereignisse brauchen länger, um verarbeitet zu werden und, bis man mit anderen Leuten über sie spricht und sie preisgibt. Manches bleibt dabei für immer verborgen. Die Harmonie in der Familie wird in diesem Buch durch Manuela als Schlüssel zum Glück dargestellt. Sie erzählt in diesem Buch sehr viel über ihre Großeltern, aber auch vieles über ihre kleine Familie, wie sie den Alltag so meistert. Ein besonderer Termin jeden Mittwoch ist der Besuch ihrer Großmutter Lisa im Pflegeheim. Auch viele Samstage verbringt sie dort, dann zusammen mit ihren Kindern. Man bekommt auch Einblicke in das Leben in einer Einrichtung, deren Bewohner und Mitarbeiter. Das Cover des Buches hat mich angesprochen, der blaue Farbton der Hortensien, das alte Foto, eine frisch verliebtes Pärchen. Meine Vermutung hat mich nicht getäuscht. Es ist eine Erzählung, eine ausgesprochene Gedankenreise in die Vergangenheit. Der eine verarbeitet damit einige eigene Gefühle, der andere erfährt damit noch mehr verborgene Sachen der Familie und wird damit noch mehr bereichert. 

 

Die Geschichte selbst: es geht um die Autorin Ela und ihre Oma Lisa, die Geschichtenerzählerin. Ela hat das Talent vererbt, sie ist gerade dabei ihren ersten Liebesroman zu verfassen, ihr fehlt es aber an Inspiration. Sie findet in einer alten Schachtel Fotos und Postkarten von Opa Werner aus dem britischen Gefangenenlager. Nun überlegt Ela, warum Oma nie davon etwas erzählt hat. Sie übernimmt die Initiative und tastet sich in den kurzen Gesprächen mit Oma an das Thema ran. Erstmal blockt Lisa ab, bis sie schließlich sich öffnet und anfängt, zu erzählen. Was Ela erfährt, lesen Sie am besten selbst, Sie werden es nicht bereuen. Ich vergebe 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.