Rezension

Ein Schriftstellerleben

Die Leuchttürme der Stevensons -

Die Leuchttürme der Stevensons
von Sabine Weiss

Bewertet mit 5 Sternen

Schottland im 19. Jahrhundert: Robert Louis Stevenson, der spätere Autor der Schatzinsel und des Jekyll und Hyde wächst als kränklicher, überbehüteter Sohn des Ingenieurs Tom Stevenson auf. Schon früh ist ihm der Lebensweg des Ingenieurs durch gesellschaftliche Zwänge und das Votum des Vaters vorgezeichnet. Doch er möchte Schriftsteller werden, traut sich aber nicht so recht, es den Eltern offen zu sagen. Seine Rebellion findet eher im Verborgenen statt. 

Der einfühlsame, eindringliche Schreibstil ist typisch für Sabine Weiss, sie lässt mich nur so durch die Zeilen fliegen. Die Zerrissenheit von Louis ist sehr gut nachzufühlen, ebenso wie die Sorge der Eltern um den einzigen, kränkelnden Sohn und seine Zukunft.  Sie zeichnet ein sehr genaues Bild von den Machtverhältnissen in der Familie, da hat die Kinderschwester Cummy mehr zu sagen als der Sohn des Hauses. 
Besonders gut gefallen haben ir die Beschreibungen der gebauten Leuchttürme in der wilden Landschaft Schottlands. Da möchte man direkt losfahren, um das alles mit eigenen Augen zu sehen. Der Epilog, der das weitere Leben von Louis beschreibt, rundet die Geschichte perfekt ab, so dass ich das Buch mehr als zufrieden zugeklappt habe. Sehr gerne empfehle ich diesen biographischen Roman weiter, den ich habe viel gelernt. So macht Geschichte Spaß.