Rezension

Der beste Krimi seit langem

Die Schuld, die man trägt -

Die Schuld, die man trägt
von Michael Hjorth

Ich lese viele Krimis, gern aus Skandinavien, und viele der Krimis haben mir gut bzw. sehr gut gefallen. "Die Schuld, die man trägt" toppt aber alles an Rasanz und Abwechslung, was ich kenne. Leider hatte ich bisher nur den vorletzten Band der Sebastian Bergmann-Reihe gelesen, was aber sehr hilfreich wenn nicht sogar notwendig war, die Zusammenhänge zu verstehen. Bergmann ist ein Psychologe, der in seinem Beruf phänomenal gut, aber ein Egomane ist, der andere Menschen für das eigene Wohlergehen benutzt und viele "Leichen im Schrank hat". Das fällt in diesem Buch auf ihn zurück: Ein Serienmörder begeht brutale Morde mit Anspielungen auf Personen, die von Bergmann ausgenutzt und anschließend fallen gelassen wurden. Das Ermittlerteam wird kommissarisch von seiner Tochter Vanja geleitet und setzt sich aus sehr unterschiedlichen Typen zusammen, die ebenso wie die aalglatte Rosmarie, Leiterin der Polizeibehörde, sehr authentisch beschrieben werden. In zwei Nebenhandlungen geht es um Billy, den ehemaligen Mitarbeiter der Reichsmordkommission, der selbst zum Massenmörder geworden ist und dessen Kompetenz bei den Ermittlungen vermisst wird sowie um die bei dem Tsunami Weihnachten 2004 in Thailand ums Leben gekommene erste Tochter Bergmanns.
Ein Mix aus spannenden Ermittlungen, kranken Motiven, schwierigen privaten und beruflichen Beziehungen mit bis zum rasanten Schluss vielen überraschenden Wendungen.
Das Ende ist teilweise offen, so dass man auf eine Fortsetzung hoffen darf. Der Werbung des Verlags mit einem Zitat der Westdeutschen Zeitung «Die Bergman-Serie birgt echte Suchtgefahr.»  kann ich nur beipflichten.