Rezension

Nicht was ich erwartet hatte

Hortensientage -

Hortensientage
von Manuela Inusa

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt

Manuela Inusa hat eine enge Beziehung zu ihrer Oma Lisa und besucht sie jede Woche im  Seniorenheim. In diesem Buch erzählt sie viel von ihren Erinnerungen an und mit ihren Großeltern.

 

Sprache

Dieses Buch war bestimmt mit besonderen Herausforderungen verbunden. So eine persönliche Geschichte zu schreiben wühlt sicherlich viele Gefühle und Erinnerungen auf. Man spürt wie eng die Verbindung zwischen Oma und Enkelin war und wie wichtig sie füreinander waren.

Leider hatte ich aber etwas ganz anderes von der Geschichte erwartet. Die Liebesgeschichte zwischen Lisa und ihrem Werner steht leider nicht so im Mittelpunkt, wie ich dachte. Die Großeltern hatten immer viele schöne Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit erzählt, doch die schweren Jahre, die mit vielen negativen Gefühlen belastet sind, haben sie stets ausgelassen. Jetzt möchte Manuela aber auch diese Erzählungen hören und bringt Lisa dazu ihr davon zu erzählen. 

Es sind tatsächlich aber nur wenige Episoden, die wir erfahren. Über das Verlieben, die gemeinsame Zeit vor dem Krieg und wie sie den Krieg durchlebt haben erfahren wir nur sehr wenig. Da ich dachte, das würde den Hauptteil der Geschichte ausmachen, wollte der Funke bei mir nicht so überspringen.

Viel mehr werden wiederkehrend die Besuche im Altenheim bei Oma Lisa beschrieben. Man erfährt einiges von den Mitbewohnern und dem Alltag im Seniorenheim. Diesen Einblick hätte ich aber nicht in fast jedem zweiten Kapitel gebraucht.

Auch Manuela Inusas persönliches Leben spielt eine große Rolle. Sie erzählt Lisa von ihrem Mann, ihren Kindern und ihrem Schreiben. Denn sie will ihren ersten großen Liebesroman schreiben und das klappt zu Anfang einfach nicht.

Es werden auch viele Kindheitserinnerungen von ihr erzählt - Erlebnisse mit den Großeltern, Urlaube, Sommer im Schrebergarten. Alles ganz nett, aber eben nicht die bewegende Liebesgeschichte, die ich eigentlich lesen wollte.

 

Lisa ist eine beeindruckende Frau gewesen - großzügig, humorvoll, lebensbejahend und großherzig. Sie liebte ihren Garten, Hamburg und ihre Familie.

 

Fazit

Man spürt die tiefe Verbindung zu ihren Großeltern, aber die Liebesgeschichte kam leider viel zu kurz.