Rezension

Gute Idee mit viel zu langatmiger Umsetzung

The Tearsmith -

The Tearsmith
von Erin Doom

Bewertet mit 2.5 Sternen

Mit 17 wird Nica von den super lieben Milligans adoptiert, das heißt, sie kann das Kinderheim, in welchem sie gewohnt hatte endlich hinter sich lassen und damit auch die Legende des Tränenmachers. Die Milligans haben aber leider nicht nur sie, sondern auch den undurchschaubaren Rigel adoptiert. Nica hätte jeden lieber als Adoptivbruder gehabt, nun müssen sie sich jedoch arrangieren, versuchen die Vergangenheit hinter sich zu lassen und kommen sich dabei ungewollt näher …

Die Charaktere:

Nika lebte, seit sie fünf Jahre alt ist in einem Kinderheim, da ihre Eltern bei einem Autounfall gestorben sind. Für ihr Alter verhält sie sich vergleichsweise sehr kindlich und sie liebt die Natur. Sie redet mit Insekten und kann es nicht ertragen, wenn es diesen schlecht geht und versucht daraufhin zu helfen. An sich war Nica ein toller Charakter, allerdings konnte ich irgendwie keine wirkliche Verbindung zu ihr aufbauen.

Rigel lebte, seit er wenige Wochen alt war, in demselben Waisenhaus wie Nica. Er ist ein sehr negativ eingestellter Mensch, was jedoch nicht unbegründet ist. Da die Begründung für sein Verhalten im Buch jedoch viel zu spät kam, konnte mich auch sein Charakter nicht ganz überzeugen.

Die Pflegeeltern der beiden fand ich super nett, allerdings fand ich die Nebencharaktere sonst generell sehr gemein und deren Verhalten sehr impulsiv.

Die Umsetzung:

Ich hatte sehr viel Positives von dem Film zum Buch gehört, weshalb ich mir dachte, dass das Buch bestimmt auch toll sein wird, allerdings war das so nicht ganz der Fall.

Der Schreibstil ist sehr poetisch, jedoch trotzdem sehr einfach gehalten und zudem viel zu detailliert, worüber ich beim Lesen dann öfters „gestolpert“ bin, zudem hat er die ganze Geschichte auch sehr düster erscheinen lassen. Ich habe das Buch innerhalb einer Leserunde gelesen und vor allem den Anfang des Buches fand ich ganz schlimm, da auf den ersten 300 Seiten eigentlich so gut wie gar nichts passiert, außer dass die beiden adoptiert wurden und Rigel Nica immer angeschnauzt hatte, dass sie sich von ihm fernhalten soll. Ich war tatsächlich versucht das Buch abzubrechen, habe es dann jedoch doch nicht getan. Ab circa 450 Seiten wurde die Geschichte ganz interessant, da es endlich mal mehr Informationen gab, um vieles etwas besser zu verstehen, wobei ich den Hintergrund der Tränenmacherstory erst ganz am Ende verstanden hatte. Die Geschichte um den Tränenmacher generell fand ich ziemlich seltsam, da ich damit einfach nichts anfangen konnte und der eigentliche Sinn erst am Ende thematisiert wurde.

Das Ende war ziemlich spannend, konnte die Geschichte dann allerdings auch nicht mehr so sehr hochziehen, dass ich das Buch weiterempfehlen würde.

Mein Fazit:

Ich hatte mir viel von diesem wunderschönen Buch erhofft, wurde jedoch ziemlich enttäuscht. Ich bin mit den Charakteren nicht warm geworden, fand den Schreibstil etwas anstrengend und das Buch war generell viel zu detailliert und dadurch oft unausgesprochen langweilig, vor allem die ersten 300 Seiten. Wegen dieser Gründe bekommt das Buch von mir 2,5 von 5 Sterne.