Rezension

Interessant, aber auch teilweise langatmig

Vaterländer -

Vaterländer
von Sabin Tambrea

Bewertet mit 3 Sternen

Der Schauspieler Sabin Tambrea kam im Alter von drei Jahren mit seiner Mutter und der älteren Schwester aus Rumänien nach Marl. Sein Vater hatte sich ein Jahr zuvor auf einer Konzertreise in Frankreich abgesetzt und war nach Deutschland geflohen.

Das Buch „Vaterländer“ musste ich unbedingt als Hörbuch hören, da es vom Autor selbst gelesen wird. Sabin Tambrea hat eine sehr melodiöse und weich klingende Stimme. Es war ein Genuss, ihm zu lauschen.

Das Buch ist unterteilt in drei Bereiche. Im ersten Teil begleiten wir Sabin von seiner Ankunft in Deutschland bis zu seiner Jugendzeit. Im zweiten Teil lässt uns der Großvater Horea die Zeit im kommunistischen Rumänien miterleben, als man für das Äußern der eigenen Meinung im Gefängnis landen konnte, schikaniert wurde und nie wusste, ob man jemals wieder nach Hause kommt. Im dritten Teil erfahren wir, wie der Vater Bela zur Musik kam, seine Frau kennenlernte und nach Deutschland floh. Das Ende des Buches schlägt den Bogen wieder zum Anfang. Dieser Kniff, dass wir am Ende wieder in der Anfangsszene landen, hat mir sehr gut gefallen.

Alle drei Hauptpersonen haben eine spannende Geschichte zu erzählen. Leider waren mir die Wiederholungen in Sabins Geschichte und in der seines Großvaters Horea zu ausgeprägt. Dadurch wurde es immer wieder langatmig, was der Autor bestimmt kurzweiliger hätte lösen können. Die Geschichte des Vaters Bela hat mich am meisten gepackt. Insgesamt denke ich, dass man mehr aus dem Buch hätte machen können, wobei ich es sehr wichtig finde, Migrationsgeschichten zu schreiben und auch zu lesen.