Rezension

Interessantes Thema, leider fehlende Tiefe der Charaktere

Bluterde - Claudia Praxmayer

Bluterde
von Claudia Praxmayer

Bewertet mit 3 Sternen

Endlich ein Thriller der in Afrika spielt. Die Autorin versucht Themen wie Gorillaschutz und illegaler Coltanabbau mit den Handlungen der verschiedenen Interessengruppen im Kongo zu vermischen.
Protagonistin Lea ist eine junge Frau, die ihr Leben dem Schutz der Gorillas gewidmet hat, dafür arbeitet sie in einer Umweltschutzorganisation in Deutschland. Sie selbst war noch nie im Kongo. Als es aber zu einem tödlich endenden Konflikt zwischen, den von der Organisation unterstützten Rangern und einer Rebellengruppe kommt, entschließt sich Lea selbst in den Kongo zu fliegen. Da sie Angst vor Bakterien und Flugzeugen hat, fällt ihr dieser Entschluss nicht ganz so leicht. Etwas naiv geht sie die ganze Sache an und landet prompt in Schwierigkeiten.

Die Themen Umweltschutz und Coltanabbau im Kongo finde ich sehr interessant, da ich mich selbst schon etwas mit dieser Materie auseinandergesetzt habe. Der Roman ist aber eher für Leser gedacht, die kein oder kaum Vorwissen haben. So wird alles gut erklärt. Der Nachteil ist, dass die Hintergründe, die wirklich real und aktuell sind nur oberflächlich angesprochen werden. Mit dem Kongo hat die Autorin sich natürlich auch eins der kompliziertesten afrikanischen Länder herausgesucht, was die politischen, wirtschaftlichen und geschichtlichen Hintergründe angeht.Im Vordergrund stand vor allem Lea und ihre Entwicklung, wobei sie mir nie wirklich sympathisch wurde, aber das ist Geschmackssache.

Der Roman liest sich flüssig. Die vielen Dialoge fallen auf, was ich persönlich sehr gut finde. Der Spannungsbogen wird auch dank vieler Actioneinlangen bis zum Ende gehalten.

Zwei Sterne Abzug bekommt er leider, wegen der fehlenden Tiefe der Charaktere und auch der Hintergrundinformationen. Das Potential was die Themen und auch die Charaktere liefern wurde m.E. nicht genutzt. Auch war einiges für mich sehr vorhersehbar, was die Spannung etwas schmälerte. Denn gerade in einem Thriller darf die Handlung nicht vorhersehbar sein. Dennoch ein unterhaltsamer Roman, der einmal andere Themen anspricht.