Rezension

modernes Märchen

Märchenprinzen gibt es nicht!? - Constanze Budde

Märchenprinzen gibt es nicht!?
von Constanze Budde

Bewertet mit 3.5 Sternen

Lene hat die Schnauze voll: Nachdem ihr - wie sie glaubte - Freund Uli auf einmal mit einer anderen in der Studentenkneipe auftaucht, in der beide kellnern, will sie von Männern erst mal nix mehr wissen. Da passt es ihr auch gar nicht, dass dieser junge Mann auf einmal öfter allein an einem Tisch sitzt, einen kleinen Salat und ein Radler bestellt und versucht, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Doch nachdem Julius sie getröstet hat, als sie wegen Uli und Sally ziemlich fertig ist, gibt sie ihm doch eine Chance...

Das Buch liest sich sehr flüssig, wie es bei ChickLit sein muss. Auch Dramatik gibt es einige - Lene wirkt zwar am Anfang sehr entspannt und unkompliziert, doch leider kann sie auch anders. An einigen Stellen passt das, an anderen steigert sie sich so in Dinge rein, dass es schon ein bisschen viel wurde und ich genervt von ihr war. Klar hat man mal nen schlechten Tag und ist schneller genervt als sonst oder hat sich auf einen netten Nachmittag mit dem Freund gefreut und ärgert sich, weil was dazwischenkommt, aber das nahm bei ihr schon Überhand. An einigen Punkten hätte ich mir gewünscht, dass auch ihre Freundinnen ihr mal einen Wink mit dem Zaunpfahl geben.

Was ich witzig fand, war, dass die Kapitel richtige Titel trugen, z.B. "1. Kapitel, in dem Kellner auf Zwerge treffen". Die restlichen Kapitel, in denen man Lene dann kennt, haben eigentlich alle einen direkteren Bezug zu ihr, also "x. Kapitel, in dem ich...". Meist ließ sich dadurch zwar schon erahnen, was passieren würde, aber manchmal gab es auch Überraschungen. Ich fands eine hübsche Idee :)

Als Zielgruppe gab die Autorin in der Leserunde auf Lovelybooks Studentinnen an, die neben dem Studium auch mal was leichtes lesen wollen. Ich gehöre seit zwei Jahren nicht mehr zu der Zielgruppe, habe mich aber auch noch gut unterhalten gefühlt, auch wenn ich Lene und Julius eben zwischendurch ziemlich anstrengend fand.

Fazit: ChickLit für zwischendurch.