Rezension

Nur für Liebhaber

Der unrechte Wanderer - Michael Marcus Thurner

Der unrechte Wanderer
von Michael Marcus Thurner

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der junge Eldar konnte nach langem Kampf aus der sogenannten Treibgierde, einem unter einer Art Machtkapsel abgetrennten Gebiet, entkommen und findet sich in einer für ihn fremden Welt wieder. Seiner großen Liebe Harana ist die Flucht allerdings nicht gelungen, weswegen Eldar alles daran setzten wird auch sie zu befreien. Allerding haben die Hexen und Magicae andere Pläne mit ihm. Auf seiner Reise begegnen ihm allerlei schräge Gestalten und neue Freunde.
Leider wusste ich nicht, dass es zu diesem Buch noch einen Vorgänger gibt. In dem Buch selbst konnte ich dazu auch keinerlei Hinweis finden. Wie ich jetzt im Nachhinein erfahren habe ist "Der unrechte Wanderer" die Fortsetzung von "Gottbettler". 
Wahrscheinlich habe ich mich jetzt mit dem Lesen selbst gespoilert. Laut einigen Lesern ist es aber wohl auch möglich dieses Buch als Einzelband zu lesen und das habe ich dann auch versucht.
Der Einstieg war etwas schwierig, die Welt Treibgierde wird für meinen Geschmack zu wenig erklärt, weshalb ich etwas Probleme hatte mir diese richtig vorzustellen. Auch war ich anfangs völlig erschlagen von der Fülle der Charaktere, von denen einige wohl auch im ersten Teil vorgekommen sind. Die Story wechselt zwischen verschiedenen Charakteren hin und her, was, wenn man erstmal den Überblick hat, mir gut gefallen hat, denn so befindet man sich quasi in den Köpfen der unterschiedlichen Protagonisten, wobei die Handlung dabei immer bruchstückenhaft voran getrieben wird ohne gleich alles zu offenbaren. Der Autor hat dadurch auch für so manche Überraschung gesorgt. 
Dark-Fantsy sollte man hier wörtlich nehmen, denn in der Geschichte wird gemordet, gemetzelt, zerstückelt und geflucht, gern auch in einer sehr unterirdischen Fäkalsprache, die allerdings passend zum Plot war. 
Völlig irre...passt wohl am Besten zu den Charakterbeschreibungen, in dieser Welt herrscht das blanke Chaos und Vergewaltigungen und Mord stehen da an der Tagesordnung. Ich werde den ersten Teil auf jeden Fall jetzt auch lesen, denn mal abgesehen von der stellenweise sehr vulgären Sprache bin ich doch neugierig auf die Geschichte geworden. Das Buch lies sich auch sehr schnell lesen.
"Der unrechte Wanderer" war mal so ganz andere Fantasy, die ich aber wirklich nur Liebhabern des Dark-Fantasy Genres empfehlen kann und denen die den Vorgänger "Gottbettler" kennen. Einen Tolkien Roman darf man hier definitiv nicht erwarten.