Rezension

Wildwuchs

Wildwuchs
von Berndt Schulz

Bewertet mit 2.5 Sternen

In einer Gaststätte außerhalb Frankfurts werden sieben Menschen auf brutale Weise getötet. Überlebende dieses Massakers sind nur die kleine Tochter der Betreiber und der junge Untermieter, der angeblich im Obergeschoss des Hauses überhaupt nichts von den Geschehnissen mitbekommen haben will. Die Ermittler tappen lange Zeit im Dunkeln. Doch schon ganz bald laufen den Beamten eher zufällig zwei der möglichen Täter über die Füße. Dennoch bleiben Tatmotiv und Tathergang völlig unklar.

Kriminalhauptkommissar a. D. Max Horner findet den Fall interessant und lässt es sich nicht nehmen kräftig bei den Ermittlungen mitzumischen. Auch wenn er keine konkreten Infos von seinen alten Kollegen bekommt, so scheint er mit seiner Spürnase immer ein Stück schneller voranzukommen als die Kollegen. Aber dann gerät er immer tiefer in den Fall hinein und bringt damit auch seine eigene Familie in Gefahr.

„Wildwuchs“ beginnt spannend und lässt nach dem großen Massaker zu Beginn auf eine durchgehend interessante Geschichte hoffen. Doch das gelingt nicht wirklich. Insbesondere die Lebensumstände des Hobbyermittlers Horner tragen hierzu bei. Er lebt seit dem Tod seiner Frau alleine, besucht sie aber täglich auf dem Friedhof und führt Zwiegespräche mit ihr. Gerne kümmert er sich um seinen Enkel und um alle gärtnerischen Dinge, die es zu erledigen gibt. Horners Ermittlungen laufen mehr oder weniger ganz nebenher ab. Er stolpert förmlich in den Fall hinein und hat einfach Glück mit seinen Ermittlungen voranzukommen. So lässt sich aber sicher nicht wirklich ein Fall lösen. Horner hat hier einfach mehr Glück als Verstand.

Das eigentliche Tatmotiv ist dann auch wesentlich banaler als ursprünglich gehofft und vielleicht erwartet. So ist „Wildwuchs“ einfach eine nette Kriminalgeschichte, die mehr Spannung verspricht als sie halten kann.

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