Rezension

Rezension

Die Saphirtür - Stefanie Lasthaus

Die Saphirtür
von Stefanie Lasthaus

~~In einem prunkvollen Anwesen, umgeben von Rosengärten arbeitet Isla als Hauslehrerin für Tochter der Familie, die kleine Ruby. Auch wenn ihre Arbeitgeber ungewöhnlich streng und kleinlich sind, ist es eine einmalige Gelegenheit für Isla. Doch plötzlich ereignen sich merkwürdige Dinge in dem Haus - es tauchen Türen auf, Ruby scheint zunehmend mehr Probleme beim Träumen und ihre Eltern tun dies ungerührt ab. Generell umgeben die Familie viele Geheimnisse, die es nach und nach zu lüften gilt...

 Die Atmosphäre im Silverton House war mir direkt angenehm. Hier wurde direkt deutlich, dass die Geschichte einige Jahrzehnte vor unserer Zeit spielt - Kerzenleuchter, Rüschen an den Schürzen und alte Bücher. Alles im Allem gibt dieses Setting nicht nur die perfekte Stimmung, sondern auch Potential für mysteriöse Ereignisse ganz nach Wunderland-Manier. Als sich die Ereignisse häufen verschwimmen die Grenzen zwischen Traum und Realität und ich konnte nur noch schwer sagen, was davon wirklich ist.

 Dieses Buch thematisiert zudem das Träumen und seinen wissenschaftlichen Hintergrund und spekuliert, wie man sich dies zunutze machen kann - natürlich nicht Isla, sondern der Antagonist in diesem Buch. Das ganze Fachwissen dazu wird sehr umfangreich, aber dennoch verständlich erläutert und sinnvoll mit den Geschehnissen verbunden. Ich fand es sehr interessant, mit jedem Abschnitt mehr über dieses Thema zu erfahren und dennoch mit der Handlung voranzukommen. Es fasziniert mich, sodass ich schnell Gefallen an dem Thema gefunden habe. All dies wird in einem angenehmen Schreibstil vermittelt, der für mich flüssig zu lesen war, sodass ich das Buch an einem Wochenende durch hatte.

 Neben einem schönen Setting bietet dieses Buch auch tolle Charaktere. Gerade Hannah, das Mädchen-für-alles in dem Anwesen hat es mir mit ihrer patzigen, ruppigen und mutigen Art angetan. Sie bildet sozusagen den Gegenpol zu Isla, die zwar auch mutig ist, jedoch viel sanftmütiger und sittsamer. Natürlich gibt es auch einen tückischen Bösewicht, der mustergültig gewieft dargestellt wird. Und auch gegen die Eltern von Ruby, die steif und ungerührt sind, aber nicht direkt böse sind, habe ich eine Antipathie entwickelt. Somit waren die Charakterzüge der Figuren für mich schön modelliert und sie kamen alle gut zur Geltung.

 Dennoch muss ich auch gestehen, dass ich hin und wieder das Gefühl hatte, dass die Luft raus war und ich die Handlung nur halb verfolgt habe. Ich kann nicht genau sagen, woran es gelegen hat oder was mir gefehlt hat, aber an manchen Stellen musste ich das Buch schlichtweg zur Seite legen.

 

Die Saphirtür ist für mich ein gelungenes Buch mit mysteriösem Touch, schönem Setting und Charakteren und einem sehr faszinierenden Thema - das Träumen. Es ließ sich einfach lesen und hat mir einige tolle Lesestunden schenken können, auch wenn an manchen Stellen für mich die Spannung weg war.