Gewalt ist etwas, was allgegenwärtig ist
Bewertet mit 5 Sternen
Nachdem Damian Ewas Bild, das nur einen Tag zuvor ganz in seiner Nähe entstanden ist, auf einem Social-Media-Kanal entdeckt hat hat er keine ruhige Minute mehr. Was ist mit seiner Verlobten passiert? Warum meldet sie sich nicht, obwohl sie offenbar in seiner Nähe ist? Sein Freund überzeugt ihn, einen Privatdetektiv zu beauftragen, um Ewa zu finden. Ab hier entwickeln sich dann zwei ganz unterschiedliche Handlungsstränge.
Vergangenheit
Der eine Teil dreht sich natürlich um Ewa, deren Bild gar nicht so zufällig aufgetaucht ist. Offenbar versucht sie Damian auf diesem Weg etwas mitzuteilen. Um das Rätsel zu lösen muss Damian aber auch tief in Ewas Vergangenheit eintauchen, denn Ihre Vergangenheit birgt den Schlüssel für das, was geschehen ist.
Gewalt
Der andere Teil der Geschichte dreht sich um Kassandra Reimann, der Ehefrau des Privatdetektivs der nach Ewa sucht. Dieser Teil quillt über von Beleidigungen, Drohungen, Schlägen und Vergewaltigungen, denen Kassandra in ihrer Ehe ausgesetzt ist. Das Wissen darum, dass es heute immer noch in ganz vielen Ehen so brutal zugeht macht die Geschichte um so bestürzender.
Fragen
Während der eine Teil des Buches sehr spannend ist und der andere wirklich tief verstörend ist, gibt es auch ein paar kleinere Ungereimtheiten im Verlauf des Buches, die mich aber nicht so sehr gestört haben. Auch das Ende lässt mich mit diversen Fragen zurück, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das nicht genauso beabsichtigt ist. In seiner Gesamtheit fand ich Die kalten Sekunden sehr spannend und, trotz der meistens sehr rohen Gewaltszenen, gut zu lesen.
Mein Fazit:
Die kalten Sekunden ist ein ausgesprochen spannender Thriller, der allerdings mit reichlich expliziter Gewalt gespickt ist und sich oft erstaunlich nah an der Realität bewegt. Für zarte Gemüter ist er also nur bedingt geeignet