Rezension

tempo- und actionreicher, komplexer Thriller

Die Spur der Orphans - Gregg Hurwitz

Die Spur der Orphans
von Gregg Hurwitz

Bewertet mit 5 Sternen

Gregg Hurwitz – Die Spur der Orphans

 

Evan Smoak ist zurück und er hat sich mit niemand geringerem als den Präsidenten der Vereinigten Staaten angelegt, der das Orphan Projekt einstampfen und jeden Orphan töten will. Bei diesem Feldzug wurde sein Ausbilder Jack, der einer Vaterfigur am nächsten kommt, bereits getötet.

Doch warum hat der Präsident es auf Evan alias Orphan X abgesehen? Was hat das alles mit einem Jahrzehntealten Fall zu tun? Wie soll Evan es schaffen an den bestgesichertesten Mann der Welt heranzukommen? Als er plötzlich unerwartet Hilfe von einem anderen Orphan bekommt, kann er noch nicht ahnen, dass der Präsident alle Register zieht um sein eigenes schmutziges Geheimnis zu bewahren. Mitten in der Planung bekommt er einen Anruf den Evan nicht ignorieren kann: Der Nowhere Man hat den nächsten Job um einen Unschuldigen zu beschützen. Seine Aufmerksamkeit zwischen den beiden Fällen aufgeteilt bringt ihn das selbst in Lebensgefahr, denn seine Gegner sind genauso gut ausgebildet wie Evan selbst.

 

„Die Spur der Orphans“ ist bereits der vierte Band um Evan Smoak alias Orphan X, einem Waisenjungem der für die Regierung zu einem Killer ausgebildet wurde. Auch der vierte Teil besticht durch seine intensive, temporeiche und komplexe Story, die durchgehend mit einem hohen Maß an Spannung und Action versehen ist. Der Thrillfaktor ist hoch, die komplexe Story mitreißend und der Nervenkitzel ist hoch.

Wie schon in den Vorgängerbänden sind die Charaktere facettenreich und detailliert ausgearbeitet, wirken realistisch, lebendig und authentisch. Die unheimliche Faszination die der hocheffiziente Killer Evan Smoak alias Nowhere Man alias Orphan X ausstrahlt ist nervenaufreibend und die Story lässt einen erst los, wenn man am Ende des Buches angekommen ist.

Evan Smoak hat in diesem Band mit einigen Problemem zu kämpfen, er wirkt hier isolierter, obwohl er seiner Nachbarin und ihrem Sohn näher kommt. Die Geheimnisse scheinen ihn aufzufressen, es behindert einen „normalen“ Umgang mit seinen Mitmenschen. Gerade dieses zwiegespaltene Gefühl von Evan macht ihn menschlicher und er hat sich viel vorgenommen, zum einen will der den Präsidenten töten und zum anderen will er einem Mann helfen, dessen komplette Familie niedergemetzelt wurde. Das hier der Zeitfaktor entscheidend ist, muss nicht extra betont werden, und auch das die geteilte Aufmerksamkeit zwischen beiden Fällen ein Risikopunkt ist und Evan in eine prekäre Lage bringt, ist ebenfalls zu erwarten. Doch Evan wäre nicht Evan, und der Autor nicht der der er ist, wenn er nicht ein paar Überraschungen für die Leser bereit hält.

Der Erzähstil ist modern und flüssig, wissenschaftliche Fakten zu Waffen oder medizinischen Vorgängen werden gut mit der Geschichte verknüpft, sodass die Spannung nicht darunter leidet.

Die Handlungsorte sind ebenfalls detailliert und anschaulich dargestellt.

 

Obwohl die Story unabhängig von den bereits erschienen Bänden lesbar ist, empfehle ich, zumindest den direkten Vorgänger zu kennen, da es einige Bezugspunkte aus der Vergangenheit gibt, die zwar angerissen aber nicht detailliert ausgeführt werden. Mir hat auch dieser Thriller wieder sehr gut gefallen, auch wenn er an Spannung nicht ganz an den Vorgänger heranreicht. Dennoch gibt es auch hier von mir die volle Punktzahl, denn die komplexe Story ist einfach genial.

 

Das Cover ist diesmal in schwarz, mit weißer und roter Schrift gehalten.

 

Fazit: tempo- und actionreicher, komplexer Thriller mit einem sympathischen Killer der für seine Taten büßen will. 5 Sterne.