Rezension

Ein endloser Sommer

Unsere glücklichen Tage - Julia Holbe

Unsere glücklichen Tage
von Julia Holbe

Story:
Die vier Freundinnen Elsa, Marie, Fanny und Lenica verbringen einen wunderschönen, langen und intensiven Sommer an der französischen Atlantikküste. Eine unbeschwerte Zeit bevor sie das Leben mit Verantwortung und Verpflichtungen einholt.
Drei Jahrzehnte später treffen sich zwei von ihnen zufällig wieder, merken sie wie sehr sie die gemeinsame Zeit vermissen. Sie beschließen den Kontakt wieder aufleben zulassen. Denn nach dem Sommer vor dreißig Jahren hatten sie keinen Kontakt mehr. Woran lag das eigentlich? Hat Lenicas Freund Sean, der ein Teil dieses Sommers war etwas damit zu tun?
Leseerlebnis:
Ich muss sagen, dass ich zu Beginn der Geschichte hin und weg bin von dem Schreibstil der Autorin, der mich so berührt. Die Story gefiel mir direkt und ich fühlte mich in meine eigene Jugend zurückversetzt. Ich konnte mich in die Mädels bzw. die Frauen hineinversetzen und ihre Gefühlswelten nachvollziehen. Ich habe sogar die ein oder andere Träne verdrückt. Ich war absolut begeistert.
Auch die Zeitsprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die das Buch beherrschen haben mir äußerst gut gefallen.
Es war einfach nur schön die Seiten zu lesen, die Beschreibungen der Landschaft und der Bewohner des kleinen Küstenortes waren traumhaft. Bis hierhin hätte das Buch von mir definitiv 5 Sterne bekommen. Ich habe es wirklich gefeiert.
Ab der Hälfte des Buches scheint sich der rote Faden zu verlieren und die Geschichte der Freundinnen gerät in den Hintergrund. Es geht vorwiegend nur noch um die Liebesgeschichte, die nun bis zum Ende komplett die Handlung beherrscht. Ab da treten auch viele Längen ein und es fiel mir teilweise schwer weiterzulesen. Schade, dass der Fokus sich so verschiebt.
Fazit:
„Unsere glücklichen Tage“ ist für mich ein etwas zwiegespaltenes Buch, das mich zu Beginn so wunderbar begeistert hat mit seiner Erzählung über Freundschaft im Laufe der Zeit, wie das Leben einen von einander entfernen kann, aber auch wie man sich wieder finden kann. Leider konnte mich die zweite Hälfte nicht mehr mitreißen.