Rezension

Spannender Thriller, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint

Rachekarte (Nur bei uns!) -

Rachekarte (Nur bei uns!)
von Juna Kristensen

Bewertet mit 4 Sternen

An die Ereignisse, die sich in ihrem Abschlussjahr vor dem Abitur zugetragen haben, denkt die mittlerweile 28-jährige Svea nur ungern zurück. Denn damals haben Svea und ihre Freunde sich ein gefährliches Spiel ausgedacht, um sich an den Mitschülern, die sie damals schikaniert haben, zu rächen. Doch das Spiel ist vollkommen außer Kontrolle geraten und hatte tödliche Konsequenzen. Den Kontakt zu ihren damaligen Freunden hält Svea deshalb nur sporadisch oder hat ihn ganz abgebrochen. Doch dann verschwindet Rachida spurlos und Svea erhält geheimnisvolle Fotos und Nachrichten. Schnell wird klar, dass sie sich mit ihrer damaligen Clique treffen muss, um Rachida zu finden. Denn Rachida scheint in tödlicher Gefahr zu schweben...

Dieser Thriller beginnt mit einem Prolog, der sofort neugierig auf den Verlauf der Handlung macht. Diese trägt sich auf wechselnden Zeitebenen zu. Man beobachtet die aktuellen Ereignisse in der Gegenwart und blickt außerdem zurück in die Vergangenheit. Obwohl die Wechsel entsprechend gekennzeichnet sind, empfiehlt es sich, gerade am Anfang, konzentriert zu lesen, um den roten Faden nicht zu verlieren. 

Beide Handlungsstränge sind durchgehend interessant, wobei das aktuelle Geschehen zunächst deutlich spannender erscheint. Die Rückblicke in die Vergangenheit wirken anfangs etwas langatmig, nehmen allerdings stetig Fahrt auf. Die Protagonisten sind nur schwer einzuschätzen, deshalb weiß man schon bald nicht mehr, wem man vertrauen soll. Der Drahtzieher, der das perfide Spiel erneut aufleben lässt, ist nicht so leicht zu enttarnen. Das liegt daran, dass alle Charaktere Geheimnisse hüten, die erst nach und nach ans Tageslicht kommen. Im großen Finale überschlagen sich die Ereignisse und wenn man schließlich meint, aufatmen zu können, gelingt es der Autorin, erneut zu überraschen.

Ein spannender Thriller, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.