Große Gefühle und Kleinstadtfeeling
Bewertet mit 4.5 Sternen
Worum geht’s?
Als ihr Freund sie mit einer Anderen betrügt, liegt Nellys Welt in Scherben. Job weg, Beziehung weg, Wohnung weg – schlimmer kann es fast gar nicht kommen. Als sie dann auch noch darum gebeten wird, sich kurzfristig um ihre alternde Tante Lucy zu kümmern, passt ihr das eigentlich gar nicht. Um aber wenigstens nicht länger ihr Dasein auf der Couch ihrer besten Freundin fristen zu müssen, macht sie sich auf den Weg in den kleinen Ort Sanders Lake, ohne dabei zu ahnen, welche Überraschungen ihre als Kurztrip geplante Flucht aus Chicago und eine Begegnung mit Dorfpolizist Reed noch so alles für sie bereithalten sollen.
Meine Meinung
Kleinstadtromantik und ländliche Idylle sind für mich eigentlich schon immer recht verlässliche Anzeichen für jede Menge Wohlfühlatmosphäre. Auch in Sanders Lake hatte ich schnell das Gefühl, am richtigen Ort angekommen zu sein und meine Zeit dort gerne verbringen zu wollen.
Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen, man kam schnell in einen sehr angenehmen Lesefluss und konnte dem Erzähltempo gut folgen. Darüber hinaus war die Atmosphäre in der Geschichte so wundervoll beschrieben, dass man sich direkt in die romantische Kleinstadt versetzt gefühlt hat.
Auch die Ausarbeitung der verschiedenen Charaktere fand ich überwiegend gut gelungen, wobei es doch einige Kleinigkeiten gab, die mir persönlich nicht gefallen haben. So süß wie etwa die beiden Protagonisten auch zusammen waren, ganz problemfrei fand ich ihre Dynamik nicht. Dass Reed als Landei beispielsweise keinen einzigen Markennamen kennen soll, erscheint mir einfach nicht so richtig glaubhaft und hat als Gag für mich nicht so richtig funktioniert. Auch die Kommunikation zwischen Nelly und Reed ließ an der entscheidenden Stelle deutlich zu wünschen übrig. Der daraus entstehende Konflikt war aber immerhin logisch und hat meiner Begeisterung für die Geschichte keinen Abbruch getan.
Fazit
Sanders Lake – Herz zu vergeben ist eine wirklich schöne Kleinstadtromanze mit jeder Menge Gefühl und einer absoluten Wohlfühlatmosphäre. Die Geschichte bleibt dabei kurzweilig und unterhaltsam zu lesen, auch wenn ich mit der Darstellung mancher Charaktere nicht zu einhundert Prozent zufrieden war.
Ich vergebe dafür viereinhalb Bücherstapel.