Rezension

„Im Namen der Engel“ ist kein starker Auftaktroman.

Im Namen der Engel
von Mary Stanton

Die junge Anwältin Bree Winston ist schön, ehrgeizig und chaotisch, kurz – ungemein sympathisch. Bree arbeitet in Savannah, der Stadt der Gespenster. Hier ist alles ein wenig anders als im Rest der Welt. Brees Klienten sind Tote, ihre Angestellten himmlische Gesandte. Ihr erster Mandant meldet sich mit einem vertrackten Fall aus dem Jenseits. Mithilfe des unerhört attraktiven Gabriel Striker muss Bree vor dem himmlischen Gerichtshof antreten. Doch das Fegefeuer lodert bereits …

Nach Vampiren sind nun die Engel dran und erleben in immer mehr Büchern ihr Comeback. Mary Stanton hat sich für die juristische Seite der Engel entschieden und schickt ihre Protagonistin Brianna Winston-Beaufort, kurz Bree genannt, an den himmlischen Gerichtshof.
Bree lässt sich in Savannah nieder, wo sie die Kanzlei von ihrem verstorbenen Onkel erbt. Sie erbt aber nicht nur die Kanzlei, sondern auch gleich seine Klienten und die sind alles andere als „normal“.
Der Einstieg in das Buch wird dem Leser nicht leichtgemacht. Viel zu schnell befindet man sich in einer Geschichte, die rasant an Fahrt gewinnt und viele Andeutungen macht, ohne irgendwann die Auflösung zu bringen. Gerade am Anfang sollte ein Roman einführend wirken und Figuren in Ruhe den Leser näherbringen. Das ist hier leider nicht der Fall und als Leser fragt man sich, ob man gerade ein Brett vor dem Kopf hat oder die Geschichte wirklich etwas konfus anfängt.
Eine wirkliche Tiefe erreichen die Figuren leider nicht. Es bleibt alles an der Oberfläche und man kann nur hoffen, dass die Charaktere in den weiteren Bänden weiter ausgebaut und vertieft werden.
Die Story an sich ist spannend und gerade am Ende des Buches nimmt sie richtig an Fahrt auf. Zwischendrin verliert sich Stanton immer mal wieder in Beschreibungen. Teilweise kann man gut darüber weg lesen, an anderen Stellen nervt es aber auch.
Auf die romantische Seite der Geschichte, auf die ja der Klappentext hinweist, wartet man auch vergeblich. Gabriel Striker hat nicht viele Auftritte in diesem Buch und Bree greift auch eher ein gewisser Sam unter die Arme.
Der Roman haut einen leider nicht vom Hocker. Der Fall, an dem Bree arbeitet, ist trotzdem ein kleiner Lichtblick. Wie man es aus den besten Anwaltsserien aus dem Fernsehen kennt, so hat auch Bree einen wirklich verzwickten Fall zu lösen, für den sie eine Menge komischer Personen befragt und durch ein bisschen Glück und himmlisches Geschick am Ende doch die Lösung herausbekommt.

Fazit

„Im Namen der Engel“ ist kein starker Auftaktroman. Er macht nur bedingt Lust auf das Lesen der Nachfolgebände. Der Roman hat zwar auch seine Stärken, aber leider überwiegen doch die schreiberischen Schwächen und die teilweise unausgereifte Geschichte.