Rezension

2. Teil der Kern & Tassilo-Trilogie

Der Todeszauberer - Vincent Kliesch

Der Todeszauberer
von Vincent Kliesch

Mit „Der Todeszauberer“ liegt von Vincent Kliesch nun der zweite Teil der Reihe um Hauptkommissar Julius Kern und seinen Gegenspieler Tassilo Michaelis vor. Nachdem ich den Auftakt „Die Reinheit des Todes“ als ein besonders gelungenes Kunstwerk empfunden habe, begann ich also erwartungsvoll mit der Lektüre des zweiten Bandes.

Sie nennen ihn den Schläfenmörder. Seit sieben Jahren mordet er sich durch ganz Deutschland, 16 Frauen hat er bereits umgebracht, nie wurde er gefasst. Als erneut eine Frauenleiche mit einer schweren Kopfverletzung an der rechten Schläfe gefunden wird, ist schnell klar, wer der Täter sein muss. Der Schläfenmörder ist in Berlin angekommen. Und damit im Wirkungsradius von Hauptkommissar Julius Kern gelandet. Schlechte Karten für den Killer.

In einem parallelen Handlungsstrang taucht der Leser in die Welt der Kleinkunstbühnen ein. Madame betreibt am Ku'damm das „Mes Amis“, ein kleines Varieté vom alten Schlag, dessen Charme aber keinen Anklang mehr findet. Das kleine Theater steht kurz vor dem Ruin, Madame und ihre vier Künstler lassen bald den letzten Vorhang fallen.

Nun kann der findige Leser anhand des Klappentextes und den Buchtitels schon recht schnell erste Schlüsse ziehen und tatsächlich steht in diesem Thriller der Täter recht früh fest. Normalerweise stört mich das nicht, diesmal war es allerdings ein kleiner Spannungskiller, wenn auch wirklich nur ein klitzekleiner! Die Handlung war nach wie vor sehr interessant, weil so der Autor seine Figuren detaillierter und klarer herausarbeiten und ohne Umstände die Charaktere beleuchten konnte. Und Vincent Kliesch wäre nicht Vincent Kliesch, wenn er einer Geschichte nicht dennoch zu einem spannendem Plot verhelfen würde!

Fazit: „Der Todeszauberer“ ist in meinen Augen unbedingt als Zwischenspiel vom Auftakt „Die Reinheit des Todes“ zum Finale „Der Prophet des Todes“ in der Kern-Tassilo-Trilogie zu betrachten und bildet einen gelungenen Übergang und eine wohldosierte Atempause, bevor es im letzten Band noch einmal richtig zur Sache geht.

Gesamteindruck: Wie immer ist der zweite Teil einer Trilogie der schwächste Part, bei Vincent Kliesch ist selbst das aber immer noch ein Lesegenuss, dafür 4 Sterne!

 

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