Rezension

Abgesehen von einem Kritikpunkt, fand ich es richtig, richtig toll

Sterne, die im Sommer tanzen -

Sterne, die im Sommer tanzen
von Tarah DeWitt

Bewertet mit 4.5 Sternen

Starkoch Fisher ist komplett von der Rolle. Er weiß einfach nicht mehr weiter. Er kann nicht mehr kochen, nicht mehr kreativ sein, einfach alles, was ihn früher ausgemacht hat ist einfach – weg. Noch dazu muss er sich um seine verwaiste Nichte kümmern, die, typisch Teenager, eine ganz andere Vorstellung von so ziemlich allem hat als er. Und als wäre das noch nicht genug, ziehen die beiden gerade auf die andere Seite des Landes von New York nach Oregon in eine winzige und ziemlich seltsame kleine Stadt, damit er dort für seine Chefin eine Speisekarte für deren neues Restaurant kreiert. Eine Aufgabe, vor der Fisher graut.

Kaum angekommen, geht einfach alles schief und am Ende bleibt ihm nur ein Lichtblick: seine merkwürdige und vielleicht verrückte Nachbarin, deren Charme er sich einfach nicht entziehen kann. Doch er reist nach dem Sommer wieder ab, also kann das zwischen ihnen nichts werden, richtig?

 

 

Ich mochte beide Protagonisten Fisher und Sage unheimlich gern. Fisher tat mir wirklich von Herzen leid. Er ist ein Starkoch und total ehrgeizig. Doch dann bricht auf einmal sein komplettes Leben in sich zusammen. Er weiß auch nicht wieso, es ist irgendwie einfach passiert und eins führt zum anderen und am Ende wird er quasi ins Exil geschickt, in eine skurrile kleine Stadt in Oregon.

Und skurril ist Spunes wirklich. Je mehr man über die Stadt und ihre Bewohner erfährt, desto mehr muss man beides mögen. Ich persönlich liebe ja solche Kleinstädte, die einfach so verrückt sind, dass man die ganze Zeit lächeln muss.

 

Obwohl Sage allen Grund hätte verbittert oder traurig zu sein, ist sie das Gegenteil davon. Sie hat in jungen Jahren ihre Eltern verloren und wurde von ihren Brüdern großgezogen. Heute lebt sie in ihrem Elternhaus und rettet Tiere, die sonst keiner will. Außerdem züchtet sie leidenschaftlich gern Gemüse und Blumen.

Ich fand es so süß, wie Sage ihre neuen Nachbarn quasi adoptiert hat und versuchte, ihnen die Eingewöhnung so leicht wie möglich zu machen. Dabei ist sie weder gönner- noch oberlehrerhaft unterwegs, sondern kriegt die Menschen einfach durch ihre Art dazu, das zu tun, was sie will.

 

Meine heimlichen Lieblinge waren aber Sages Tiere. Besonders der Gänserich und der Kater haben regelmäßig für Lacher gesorgt und ganz ehrlich, je mehr man über die Tiere las, desto größer wurde das Bedürfnis, selbst so zu leben wie Sage.

 

 

Fazit: Obwohl einem das Buch so wunderbare Gefühle und Lächel-Momente schenkt, wird es auch regelmäßig ernst. Es geschehen Unglücke und beide Protagonisten haben ihr Päckchen zu tragen. 

 

Der Ort ist unheimlich bezaubernd. Die Nebencharaktere sind ebenso sympathisch wie die Protagonisten und man fühlt sich beim Lesen einfach wohl.

 

Ich fand das Buch so süß und das Lesen tat unglaublich gut. Allerdings habe ich einen Kritikpunkt. Und zwar war mir die Wendung zu gewollt. Sie passte zwar zum Buch und den Protagonisten, aber ich hätte mir hier einen Bruch mit den Erwartungen gewünscht.

 

Ansonsten habe ich es aber echt geliebt. Ich kann ihm auch den einen offensichtlichen Übersetzungsfehler verzeihen. Sage kämpft in ihrem Garten nicht gegen Eichhörnchen, sondern entweder gegen Murmeltiere oder gegen Erdhörnchen – ich tippe auf Letzteres.

 

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung!