Rezension

absurd und klischeehaft

Der Mann, der zu träumen wagte
von Graeme Simsion

Bewertet mit 2 Sternen

Adam lernte seine Frau vor Jahren kennen. Sie heirateten, leben zusammen, beide arbeiten. Sie lieben sich, doch nach und nach fangen sie an nur noch nebeneinander her zu leben. Da meldet sich aus heiterem Himmel Adam's große Liebe Angelina, die er bei einem Praktikum in Melbourne kennen lernten. Sie liebten sich, doch aufgrund der Umstände ist nie etwas daraus geworden. Adam beginnt sich zu fragen, wie sein leben jetzt aussehen würde, wenn sie sich damals nie getrennt hätten und als sie ihn einlädt, den Sommer zusammen in Frankreich zu verbringen sagt er kurzerhand zu. Doch auch Angelinas Mann wird dort sein und so kommt es zu allerhand seltsamen und peinlichen Vorfällen. Adam muss sich entscheiden, will er zurück zu seiner Frau oder lieber mit Angelina durchbrennen?
Was von der Grundidee her wirklich toll klingt, eine große Liebe, die die Jahre überdauert, menschen die trotz vieler Jahre schließlich zusammen finden, ist in der Umsetzung leider miserabel. Adam ist ein rundum unsympathischer mensch, er vergräbt sich in seinem Selbstmitleid, weil er sein Leben nicht auf die Reihe bekommt. Die Ferien in Frankreich scheinen sein Rettungsanker zu sein und er vergisst all die Jahre, die er mit seiner Frau verbracht hat und dass er sie eigentlich liebt.

Die Ferien in Frankreich sind sowas von absurd. Angelina spielt mit den beiden Männern in ihrem Leben, sie weiß selbst nicht was sie will. Mal ist sie mehr dem einen zugeneigt, mal dem anderen. Die Konstellation aus Frau-Mann-Mann wird sehr klischeehaft dargestellt. Die Vergangenheit klingt ja noch ganz schön, dramatsich, aber auch romantisch. Doch die Gegenwart konnte mich leider überhaupt nicht bewegen.

Auch finde ich insgesamt, dass alle Charaktere furchtbar blass bleiben. Ich habe mich ständig gefragt, was das alles soll und ständig gehofft, dass es irgendwann noch besser wird. Doch auch das Ende konnte mich leider nicht überzeugen.