Rezension

Achterbahn voller Spannung, Gruseleffekten und fliegenden Seiten

Der Fluch von Hollow Pike - James Dawson

Der Fluch von Hollow Pike
von James Dawson

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ein unglaublich spannend und fesselndes Buch, dass seinen Leser auf eine Reise nach “Hollow Pike” nimmt, um dessen Geheimnisse zu ergründen. Hexen, Krähen und verschiedenste Mythen, auf die Lis mit ihren Freundinnen trifft. Einfach genial, trotz einiger Klischees und einem für den Rest der Geschichte zwar passend guten, aber etwas schwächelndem Ende. Wer das Buch liest, wird auf eine Achterbahn voller Spannung, Gruseleffekten und fliegenden Seiten mitgenommen. MUST READ!

Meine Meinung

Bereits mit den ersten Seiten beginnt einen das Buch zu verschlingen. Das mysteriöse Cover lädt ein nach “Hollow Pike”. Die Kapitelgestaltung ist ein besonderer Augenfang: Krähen wo das Auge nur hinsieht, wahlweise oben links oder rechts. Die Geschichte rundum Lis und ihrem Aufenthalt in Hollow Pike wird aus der personalen Erzählperspektive beschrieben, was sehr angenehm zu lesen ist. Je mehr es zum Ende hingeht werden kleinere parallele Zweige eingebaut, die die ganze Story noch spannender werden lassen.

Spätestens ab Seite 80 etwa, wird der letzte Anti-Grusel in den Bann gezogen. Der Schreibstil ist zugleich locker und fesselnd, liebevoll und schaurig. Es gibt zum aufatmen Kapitel mit etwas weniger Spannung, dafür hauen die anderen Kapitel mit dem Gruselfaktor echt drauf.

Wir erleben die Geschichte, wie bereits erwähnt, aus der Sicht von Lis. Die wurde an ihrer alten Schule gemobbt und zieht nun zu ihrer Schwester nach Hollow Pike. Seit ihrer Ankunft passieren hier die seltsamsten Dinge und sie ahnt selbst noch nicht, was sie wirklich für eine Welle losgetreten hat.

Zu Beginn der Geschichte gerät sie direkt in den “Bann” von Laura und ihrem “Hofstaat” (wenn man das so sagen kann). Die ersten Tage erfüllen sie und Lis glaubt, dass sie endlich den Schikanen der alten Schule entflohen ist, als nach der Party beim süßen Rugbyspieler (mit heißem Körper), Danny, sich das Blatt plötzlich wendet. Es scheint, dass Lis wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird. Doch sie findet schnell Anschluss bei den vermeintlichen Außenseitern: Kitty, Delilah und Jack. Gemeinsam erleben sie noch mehr skurile Dinge und erfahren die dunkelsten Geheimnisse von Hollow Pike … und sich selbst.

Mein Endfazit

Dieses Buch trifft genau meinen Geschmack. Eine Geschichte, die genau auf den Nerv eines Thrillers zielt: Nervenkitzel und Schauergeschichten. Nicht nur ein absoluter Pageturner, sondern auch Must Read! Es hat mich direkt vom ersten Kapitel an in den Bann gezogen (immerhin heißt das Kapitel “Eulen”). Und so durchzieht sich die ganze Geschichte.

Die Elemente der Hexen und Krähen sind gut eingeflochten. Dazu gefallen mir die Charaktere, weil sie sehr detailiert geformt sind, in ihrer emotionalen Welt. Man fühlt sich mit steigender Seitenzahl immer mehr vom Buch eingenommen.

Einige Sachen, die sofort aufgefallen sind, und etwas ins negative Gewicht fallen, war zum einen der Anfang. Es erinnerte mich irgendwie an den Film “Girls Club” – Mädchen aus fremder Stadt, schließt sich sofort den “falschen” an, trifft auf einer Party einen unglaublich tollen Typen, der der Schwarm ihrer “Anführerin” ist. Alles gerät ins wanken und sie flieht quasi zu den Außenseitern, zu denen sie von Anfang gehen sollte. Aber nein. So einfach ist das nicht, denn am Ende klärt sich, zu meiner Überraschung, wie es kam, dass Lis ausgerechnet in die Arme von Laura und Co. geriet.

Auch etwas Klischee behaftet ist die Liebelei zu dem Rugby-Spieler Danny. Abgesehen davon, und man kann wirklich drüber hinwegschauen, glänzt der Mystik-Thriller einfach mit so vielen spannenden Seiten, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Hat zwischenzeitlich auch den “Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast”-Charakter.

Das Ende war für das hohe Grusel-Niveau geringfügig unspannender. Wenn man die Geschichte liest, könnte man eventuell ganz entfernt auf das Ende kommen. Aber ehrlich gesagt, hat mich diese Geschichte so mitgenommen, dass selbst verhältnismäßig “laue” Ende, doch mein Herz zum stocken brauchte. Vor allem die Wendungen am Ende und Richtungen in die man gedrängt wird, lassen einen ein bisschen schwindelig zurück.

Alles in allem hab ich mich kaum getraut, das Buch wirklich aus der Hand zu legen. Ich wurde gefesselt und in die Welt von “Hollow Pike” gezogen und musste nach 380 Seiten schweren Herzens die Geschichte abschließen. Für mich war das Buch ein persönliches Oktober-Highlight.

Schlussworte: Einfach grandios. Wer dieses Buch einmal in die Hand nimmt, will es nicht mehr weglegen. Must-Read, perfekt für die herbstliche Jahreszeit.

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