Rezension

Mysteriös und fesselnd

Der Fluch von Hollow Pike - James Dawson

Der Fluch von Hollow Pike
von James Dawson

In diesem Buch geht es um Lis, die aus ihrer alten Heimat Wales flüchtet um nicht länger ein Mobbingopfer zu sein. Sie zieht zu ihrer großen Schwester nach Hollow Pike und zunächst sieht auch alles danach aus, dass Lis hier ein ruhigeres Leben mit neuen Freunden gefunden hat.
Hollow Pike ist ein Ort um den sich viele Legenden ranken, insbesondere der Hexenmythos ist allgegenwärtig und man erzählt sich schaurige Geschichten über den dunklen Wald.
Lis leidet unter Alpträumen, die ihr den Schlaf rauben und wird immer mehr in einen Strudel gezogen, der sie befürchten lässt, wieder Opfer von Hohn und Spott zu werden.
Als ein Mädchen tot aufgefunden wird und auch Lis um ihr Leben fürchten muss, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit...

"Der Fluch von Hollow Pike" lebt von der Spannung. Von der ersten Minute an spürte ich ein wohliges Schauern, sobald ich das Buch auch nur ansah und einmal in die Hand genommen, konnte ich es auch nur schlecht wieder zuklappen. Der Autor erschuf eine schaurige, mysteriöse Stimmung die mich fest in seinen Bann hielt.
Auch der eingängige, unterhaltsame Schreibstil von James Dawson trug dazu bei, dass ich dieses Buch in Windeseile verschlungen habe und sehr viel Lesegenuss erleben durfte.
Besonders, dass man nicht wusste, wohin die Geschichte führen wird, ob ein simpler Mörder hinter den Schaurigkeiten steckt oder ob es tatsächlich Hexen in Hollow Pike gibt, haben den Roman so besonders mitreißend werden lassen.

Die kleine Liebesgeschichte ging im Geschehen leider etwas unter und auch Danny, der Junge ihres Herzens, blieb eher blass. Überhaupt waren die Figuren nicht sonderlich lebhaft gezeichnet, man konnte nicht hinter die Fassade von Lis und ihren Freunden schauen. Sie erfüllten jedoch alle ihre Rollen. Lis ist das bodenständige Mädchen von nebenan, die mit ihren Ängsten und Unsicherheiten zu kämpfen hat. Danny ist der beliebte Sportler, der nicht immer ein Schulstar war. Jack, Kitty und Deliah zählen zu den Freaks der Schule, sind aber sehr selbstbewusst und spielen ein wenig mit ihrem Image. Kitty und Deliah verbindet dabei auch eine zarte Liebe, die sie natürlich auch zum Gesprächsthema der Leute macht. Jack wirkt neben seinen Freundinnen weniger exzentrisch, er kleidet sich unauffälliger und verhält sich ruhig. Alles im allem eine gute Mischung, die nur einen Hauch mehr Tiefe vertragen hätte können.

Ob es eine Fortsetzung zu diesem Buch geben wird, weiß ich nicht. Nötig wäre sie nicht, die Handlung ist komplett abgeschlossen, aber ich würde gern wieder meine Zelte in Hollow Pike aufschlagen.

Wer spannende Bücher liebt und dieses wunderbare Jugendbuch ohne Altersbegrenzung entdecken möchte, bekommt eine große Leseempfehlung von mir!