Rezension

Actionreicher Thriller

Der Duft des Zorns - Marvin Roth

Der Duft des Zorns
von Marvin Roth

Bewertet mit 4 Sternen

Massenmord in der Kleinstadtidylle

 

In Walkers Hill, einer idyllischen, amerikanischen Kleinstadt tobt das Chaos, nachdem ein Transporter mit gefährlicher Fracht verunglückt. Die zerstörerische Substanz gerät in die Hände der Bewohner des Ortes und entfaltet dort ihre sofortig tödliche Wirkung. Aus ganz normalen Menschen werden plötzlich grausame Killermaschinen, die wahllos töten und jeden vernichten, der ihren Weg kreuzt. Bis die Behörden und die Staatsgewalt Zugang erhalten, sterben Unmengen von Zivilisten, weil sie einfach zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Doch Walkers Hill birgt noch weitere Geheimnisse, die besser unentdeckt geblieben wären …

Fazit: Ein sehr ansprechender, temporeicher Actionthriller, der mit einer ungewöhnlichen Perspektive punkten kann. Der Roman kommt mehr oder weniger ohne Hauptprotagonisten aus und schildert sehr detailliert, die Auswirkungen und Grausamkeiten eines Massenmordes auf großer Ebene. Der Leser kann viele Parallelen zu einem Kriegsgeschehen ziehen, kann Ängste, Unsicherheiten aber auch große menschliche Leistungen bewundern. Bis zuletzt existieren mehrere Handlungsstränge nebeneinander, die aber größtenteils entwirrt werden. Erschreckend bis zum Schluss: Korruption, Machtüberschätzung und Grausamkeit, ohne Zweifel und Reue. Und die bange Frage: Wie unrealistisch ist ein solches Szenario tatsächlich? Könnte nicht etwas Ähnliches geschehen, hier in unserer vermeintlich heilen Welt?

Der Roman wäre sicher auch eine gelungene Drehbuchvorlage für einen Actionstreifen á la Hollywood. Anders – Erfrischend – Lesenswert.