Rezension

Aktuell und fesselnd

Der Geheimbund -

Der Geheimbund
von Daniel Silva

Bewertet mit 5 Sternen

Kurz und oberflächlich, aber dennoch im Kern zutreffend, könnte man sagen: Wer Dan Browns “Illuminati” mochte, wird auch “Der Geheimbund” gerne lesen. Gabriel Allon ist eine Art Robert Langdon auf seinem Gebiet, ganz nebenbei Direktor des israelischen Geheimdienstes und daher mit unglaublich mächtigen Helfern ausgestattet.

Nichts scheint unmöglich für diese Agenten und Experten. Auch wenn es immer mal wieder abenteuerlich klingt, erklärt Daniel Silva sehr gut wie der Dienst an die Informationen kommt oder wie bestimmte Abläufe funktionieren. Und wenn ein Körnchen Fiktion dabei ist, macht das gar nichts, wenn sie so gut eingebunden wird wie hier.

Der Papst ist tot. Und Gabriel, der ihn gut kannte, wird vom Privatsekretär des Verstorbenen auf Ungereimtheiten aufmerksam gemacht. Bald erwacht sein Instinkt und er findet nicht nur heraus was mit dem Papst passiert ist.

Das spannenden Thriller-Story rund um Verschwörungen im Vatikan und der katholischen Kirche verknüpft Daniel Silva außerdem gekonnt mit katholischer wie jüdischer Kirchengeschichte und politischer Historie. Er spannt den Bogen von Jesu Tod bis zu rechtsextremen Tendenzen in der heutigen Politik. Die Figuren haben natürlich erfundene Namen, aber vieles was sie tun oder antreibt, finden wir heute in den Medien.

Wie in seinen Büchern üblich, gibt der Autor auch hier am Ende des Buches noch Anmerkungen zu Teilen der Geschichte, die auf Tatsachen beruht. 

Die fiktive Geschichte zeigt uns anhand der realen Ereignisse auch eines auf: Schon immer war es nur allzu einfach, die Menschheit aufgrund von Religion zu spalten. Missverständnisse, Fehlinterpretation oder schlicht Ignoranz befeuerten grundlosen Hass über Jahrhunderte. Und was diesen Aspekt der Weltgeschichte betrifft, scheinen wir leider nichts gelernt zu haben.

Kommentare

hobble kommentierte am 16. November 2021 um 02:02

was fürs wunschregal