Rezension

Alt, aber nicht verstaubt

Das Geheimnis von Dower House - Nicholas Blake

Das Geheimnis von Dower House
von Nicholas Blake

Zum Inhalt:
Ein berühmter Kampfflieger erhält seltsame Nachrichten, die ihm mit einem Tod an Weihnachten drohen. Deshalb wird der  Detektiv Nigel Strangeways engagiert, um dieses Schicksal abzuwenden. Doch Nigel scheitert und natürlich ist es Ehrensache, dann wenigstens den Mörder zu entlarven und seiner gerechten Strafe zuzuführen.

Mein Eindruck:
Das Buch von Nicholas Blake ist schon im reifen Seniorenalter, trotzdem fällt das gar nicht so sehr auf, - es könnte gut ein Cosy Crime der heutigen Zeit sein, welches eben nur zwischen den Weltkriegen spielt. Die Figurenschar ist typisch exzentrisch, der Detektiv ein sympathischer Gentleman mit aristokratischen Wurzeln und die Polizei lässt sich gerne helfen. Der Fall selbst – ein gutes Whodunnit – bietet noch eine amüsante und überraschende Wendung zum Schluss auf, welche heutige Schriftsteller gerne in ihren Epilogen versuchen, jedoch zum Teil schmachvoll scheitern. Einzig die Charakterzeichnung ist ein wenig zu oberflächlich geraten, - die Charaktere sind eher holzschnittartig und lösen keinerlei Kopfkino aus. Doch die Geschichte selbst ist gut durchdacht, die Schauplätze interessant, es bietet sich die Möglichkeit, selber zu knobeln und die Herleitung des Mordes wird vom Detektiv gut übermittelt….
…. und das sogar zweimal….
Bei dieser Güte eines Krimis verwundert es, dass Nicholas Blake nicht schon früher neu aufgelegt wurde, man kann aber davon ausgehen, dass weitere Fälle mit Nigel Strangeways folgen werden.

Mein Fazit:
Gut abgehangen